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Flucht und Einwanderung

Warum das Christentum nicht zur jüdisch-islamischen Kultur passt

Fabian Goldmann
mal Journalist, mal Islamwissenschaftler, je nachdem

...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.

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Fabian GoldmannSonntag, 20.03.2016

Der Islam hat – vorsichtig ausgedrückt – ein gewisses Image-Problem. Damit das so bleibt, sind in vielen Tageszeitungen – vorsichtig ausgedrückt – nicht immer die kompetentesten Autoren dafür zuständig, dem Leser zu erklären, was es mit dem Islam (besser: was sie dafür halten) auf sich hat. Feuilletonredakteure erklären in wenigen zugespitzten Sätzen das islamische Geschlechterverständnis, über das sich islamische Theologen seit Jahrhunderten streiten. Lokalreporter deuten das Anmachverhalten von Kölner Domplatten-Migranten mit der vermeintlich islamisch-bellizistischen Tradition seit Mohammed.

Ab und zu passiert es allerdings, dass auch in Tageszeitungen einmal jemand Fachkundiges zum Thema zu Wort kommt. Im Tagesspiegel war das einmal der Fall: Almut Bruckstein Coru fragte dort in einem Essay, was es eigentlich mit diesem „jüdisch-christlichen Abendland“ auf sich hat, von dem vor allem immer dann die Rede ist, wenn es darum geht, dass der Islam und seine Anhänger nicht dazu gehören. Die Antwort der Professorin für jüdische Philosophie: Nicht viel.

Denn eine jüdisch-christliche Tradition habe es nie gegeben. Im Gegenteil: Trafen Christentum und Judentum aufeinander, geschah dies in der Regel in Form von Glaubenskrieg, Unterdrückung, Antisemitismus und Holocaust. Die Bindestrich-Variante von jüdisch und christlich? Lediglich eine Erfindung der Moderne, die dem Deutschen zum Schuldabbau und Muslim-Diskriminierung dient. Mehr noch: Die tatsächlich historisch belegbare Gelehrtentradition sei hingegen jüdisch-arabisch/islamisch.

Quasi nebenbei entkräftet sie in ihrem Essay auch noch ein weiteres Klischee: Der Islam habe keine Aufklärung erlebt? Doch! Warum, weshalb, wieso, erklärt Bruckstein Coru in ihrer kompakten - vielleicht etwas zu kurzen – Geschichtsstunde, die zum Glück auch auf die Zuspitzungen der ansonsten an dieser Stelle schreibenden Feuilletonredakteure nicht verzichtet. 

Warum das Christentum nicht zur jüdisch-islamischen Kultur passt

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