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Flucht und Einwanderung

Warum abschieben, wenn man auch bezahlen kann?

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistSonntag, 20.03.2016

Die Kehrseite des Flüchtlingschutzes ist, dass jene, die keinen Schutzstatus bekommen, das Land wieder verlassen müssen. Dem stehen aber viele berechtigte Hürden entgegen: Das Herkunftsland muss ermittelt werden und bereit sein, die Person (auch gegen deren Willen) wieder aufzunehmen, schwere Krankheiten, die bei einer Abschiebung schwerwiegende Konsequenzen haben könnten, sind ein Abschiebehindernis, und wenn sich die Person einer Abschiebung entzieht oder sich wehrt, kann eine Abschiebung unmöglich werden. Zudem sind zwangsweise Abschiebungen sehr aufwendig und kostspielig.

Eine Alternative, die in Deutschland zunehmend angewendet wird: Unterstützungszahlungen, damit sich Migranten bei ihrer Rückkehr ein neues Leben aufbauen können. Dies ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll: Es vereinfacht den Prozess der Abschiebung und verhindert die Anwendung von Gewalt, es wirkt dem Ehrverlust der Migranten bei ihrer Rückkehr entgegen, dass sie nichts erreicht hätten, und es trägt zum Aufbau der Wirtschaft in den Herkunftsländern bei. Eine win-win-win Situation, die aber eher still und heimlich durchgeführt wird, da sie nicht dem Bild des harten Staates im Umgang mit Migration entspricht.

Warum abschieben, wenn man auch bezahlen kann?

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