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Wladimir Kaminer ist Berufsrusse. Bevor mir die Russlandkenner auf die Finger klopfen: Natürlich ist er kein Nationalist. Das würde diese Bezeichnung im russischen Kontext bedeuten. Im Gegenteil: Kaminer war bislang ein ganz gewöhnlicher, recht unpolitischer Bestseller-Autor. Jedes Jahr ein Buch. Mal geht es um die "kaukasische Schwiegermutter", mal um "Küche totalitär", Hauptsache was mit Russland, aber nicht unbedingt was mit Putin. Nach der Krim-Annexion muss in Kaminers Kopf etwas passiert sein. Jetzt wildert er im Revier von Boris Reitschuster. Sein neuer Leitspruch: Russland? Ganz schlimm. Und Putin sowieso furchtbar. So klang in den letzten Jahren Kaminers Facebook-Kanal. Diese Gedanken hat er jetzt zu einem Buch ausgearbeitet.
Schön und gut, doch was passiert, wenn man sich als Reporterin auf ein Gespräch mit Kaminer einlässt und ihm, nun ja, nicht unbedingt in seinen Einschätzungen zustimmt? Kaminer verliert ganz unterhaltsam die Geduld. Das Protokoll seiner Begegnung mit Kathrin Spoerr steht in der "Welt am Sonntag".
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