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Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).
Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) gilt als bürgerliche, konservative Partei, die der römisch-katholischen Kirche nahe steht. Doch unter Parteichef und Kanzler Sebastian Kurz wurde ein "Relaunch" der Partei vollzogen. Die "neue Volkspartei" mit neuer Parteifarbe: türkis statt der "Kirchenfarbe" schwarz.
Die Partei ist tief in der römisch-katholischen Tradition des Landes verhaftet, die Wurzeln der Partei gehen auf katholische Denker im 19. Jahrhundert zurück. Hans Rauscher stellt in der österreichischen Tageszeitung Der Standard die Frage, wie viel heute noch von diesem christlich-sozialen Erbe übrig ist. Die Diskussion spielt in Österreich vor dem Hintergrund, dass es zuletzt vermehrt auch Kritik von katholischer Seite an der Regierung gegeben hatte, insbesondere im Hinblick auf die Sozial- und Flüchtlingspolitik (Caritas-Präsident Michael Landau: "Es gibt Empathiedefizite in der Regierung. Bei der Mindestsicherung soll ausgerechnet bei den klassischen Familien gekürzt werden.")
Gerade die Caritas war zuletzt Anfeindungen vom ÖVP-Koalitionspartner, der rechtspopulistischen FPÖ, ausgesetzt ("Asylindustrie" und "Profitgier"). Auffallend, dass wiederum die ÖVP in der Diskussion nicht etwa für die katholische Hilfsorganisation in die Bresche sprang, sondern auf seltsame Äquidistanz ging (ÖVP-Staatssekretärin im Innenministerium Karoline Edtstadler: "Ich bitte beide Seiten um die Abrüstung der Worte.")
Rauscher lotet in seiner Analyse die Sollbruchstelle zwischen den etablierten christlichen Institutionen wie der Caritas und der neuen ÖVP aus. Was ist heute christlich-soziale, konservative Politik? Eine Diskussion, die sich im Übrigen wohl auch auf andere Länder – CDU/CSU in Deutschland – ausweiten ließe.
Quelle: Hans Rauscher derstandard.at
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