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Kurator'in für: Europa Fundstücke Kopf und Körper
Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.
Sie sind in Klebestreifen, Post-its, Teflon, Lacken, Folien, Kabelisolierungen, Reinigungsmitteln, Schleifpapieren, Atemschutzmasken, Kosmetik, Kleidung und vielem mehr und sie sind gemacht für die Ewigkeit: PFAS, das sind per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Es gibt Zehntausende und sie haben so viele vorteilhafte Eigenschaften, das sie in vielen Industrieprodukten verwendet werden. Sie sind zum Beispiel sehr stabil und langlebig. Die wichtigsten Stoffgruppen heißen perfluorierte Sulfonsäuren (bekanntester Vertreter: Perfluoroctansulfonsäure (PFOS)) und perfluorierte Carbonsäuren (bekanntester Vertreter: Perfluoroctansäure (PFOA)).
Ihre Langlebigkeit ist jedoch ein Fluch. Einmal in der Welt, gehen sie nicht mehr weg. Sie reichern sich an: in Flüssen, im Boden, in Lebensmitteln, in Körpern. In der Nähe von Fabriken, die mit PFAS arbeiten, finden sich in Proben regelmäßig hohe PFAS-Konzentrationen. Doch dort bleiben sie nicht. Diese Substanzen gehen mit dem Wind um die Welt, erreichen auch die entlegensten Regionen, zum Beispiel die Arktis. In Süddeutschland gelten viele Landstriche als PFAS-verseucht.
In der EU sollen sie eigentlich verboten werden, denn sie schaden der Gesundheit auf vielfältige Weise, zum Beispiel dem Immunsystem. Wenn sich PFAS im Blut finden lassen, wirken Impfungen schlechter, das Risiko für schwere Covid-Verläufe steigt. Sie gelten als krebserregend, leberschädigend und beeinträchtigen die Fruchtbarkeit. Das ist nur das, was man bisher weiß, es muss noch geforscht werden.
Einzelne PFAS sind in der EU bereits verboten. Deutschland und andere Länder haben letztes Jahr gemeinsam eine Initiative gestartet, die ganze Chemikaliengruppe in der EU zu verbieten. Die Industrie leistet Widerstand. Ihr Argument: Es gibt sehr oft keine Alternativen. Die Kommission will nun Ausnahmeregeln vorschlagen.
Dieser Longread erzählt die Geschichte einer Wissenschaftlerin, die beim Unternehmen 3M arbeitet und bereits vor fast 30 Jahren auf das Problem stieß. Sie fand keine einzige Blutprobe ohne PFAS und war alarmiert. Ihre Fragen führten im Unternehmen zu Entscheidungen, die sie zuerst nicht verstand. Schließlich hatte ihr eigener Chef sie gebeten, der Sache nachzugehen. Dann ließ er sich in den Ruhestand versetzen. Auch sie wurde versetzt und arbeitete danach an anderen Themen. Ihr Unbehagen verdrängte sie. Bis zum Anruf einer Journalistin, mit der sie sich für diesen Text traf.
Wie sehr ihr Leben durch das Unternehmen geprägt wurde, wie sehr sie mit ihren eigenen Entscheidungen hadert, wie sehr sie darum bemüht ist, den entstandenen Schaden nun zu mildern – das alles liest sich wie eine tragische Geschichte einer Lebenslüge. Doch dahinter steckt sehr viel mehr. Es ist auch eine Geschichte über kriminelle Vertuschungsstrategien der Industrie, über Geldgier und Lobbyismus – ein Wirtschaftskrimi. Und nicht zuletzt ist das eine Geschichte, an der man verstehen kann, wie sich im Industriezeitalter Dilemma an Dilemma reiht und wie viele Menschen bereit sind, die Augen zuzumachen. Es ist auch eine Geschichte über Verbrechen an der Umwelt, das sehr viele bereit sind, hinzunehmen.
Quelle: Sharon Lerner Bild: Haruka Sakaguchi EN www.propublica.org
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