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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Nermin Abadan-Unat wurde als Tochter eines Kaufmanns und einer Aristokratin in Wien geboren. Nach dem Tod des Vaters ziehen Mutter und Tochter nach Budapest. Als 15-Jährige nimmt sie allein den Orientexpress nach Istanbul, um dort zu studieren. Von der Mutter wird es ein Abschied für immer sein, sie stirbt während des Zweiten Weltkriegs.
In Istanbul nimmt Abadan-Unat ein Studium auf, Politik und Rechtswissenschaften, was in der jungen kemalistischen Republik kostenlos möglich war. Sie arbeitet anschließend als Journalistin, leitet als Professorin eine Medienhochschule in Ankara. Sie forscht über Frauenrechte und Migration, wird 1963 im Auftrag der türkischen Regierung nach Deutschland geschickt, um zu sehen, wie es den Gastarbeiter*innen in Deutschland geht. In den Betrieben fallen ihr viele Missstände auf, aber für ihre Ergebnisse interessieren sich letztlich weder die Verantwortlichen in Deutschland noch in der Türkei. Als sie in den 1970ern als Gastprofessorin an die Universität in München eingeladen wird, wird ihr Wunsch abgeschlagen, ein Seminar zum Thema Migration zu halten. Es sei akademisch nicht relevant, wurde dies begründet.
Nermin Abadan-Unat vereint viel in einem Leben und hat ebenso viele Perspektiven darauf. Unter anderem als Frau, Migrantin, Migrationsforscherin und Kosmopolitin. Gestern feierte sie in Istanbul ihren 100. Geburtstag.
Quelle: Christiane Schlötzer Bild: Christiane Schlötzer www.sueddeutsche.de
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Eine beeindruckende Frau.
Allerdings wird das Bild der kemalistischen Republik zu weich gezeichnet.
In meinem aktuellen Buch
https://www.penguinran...
vergleiche ich das Exil meines Vaters und anderer in der Türkei mit dem heutiger Flüchtlingen aus der Türkei. Nur zwei gekürzte Auszüge:
"Als Ernst Engelberg von seinem Balkon übers Marmarameer schaute, war auf der anderen Seite der oft in allen Blautönen schimmernden See Nâzım Hikmet inhaftiert, und zwar von 1938 bis 1950.
...
Die Freilassung nach langen zwölf Jahren erfolgte aufgrund internationaler Proteste unter anderen von Picasso aus dem französischen Exil. »Manche Menschen kennen die Arten der Gräser, manche die der Fische, ich die der Trennungen«, so formulierte es der 1963 verstorbene Nationaldichter, der erst 2009 – also unter Erdoğan – seine türkische Staatsbürgerschaft zurückerhielt."
"Ein Gericht in Istanbul verurteilte Can Dündar am 22. Dezember 2020 zu 18 Jahren und 9 Monaten Haft wegen Spionage und zu weiteren 8 Jahren und 9 Monaten wegen Terrorunterstützung; also zu insgesamt 27 Jahren und 6 Monaten. Das entspricht in der Höhe ziemlich genau der Strafe gegen Nâzım Hikmet, der 1938 zu 28 Jahren
Gefängnis verurteilt wurde."