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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
In einer immer stärker weltweit vernetzten Welt, wo Nachrichten in Echtzeit entstehen, braucht man Medien zur Orientierung.
"Wie realistisch bilden Medien die Welt ab?" ist die Kernfrage einer Studie der Universität Heidelberg, die am Beispiel deutscher Medien beantwortet wird und die man hier kostenlos herunterladen kann.
Sie kommt zum Ergebnis,
dass die Länder des Globalen Südens (die sogenannten Entwicklungsländer bzw. Staaten der sogenannten Dritten Welt) in der Berichterstattung massiv vernachlässigt werden.
Am Beispiel des Artikels im Hauptlink und dieses Beitrags aus dem nd wird das erläutert. Aufschlussreich ist, dass Ladislaus Ludescher, Autor der Studie "Vergessene Welten und blinde Flecken", bislang im medialen Nebenfluss, nicht aber in den Hauptstrommedien Wellen schlug.
Hier die beiden Schlussabsätze; der bei Telepolis endet so:
Medien bilden öffentliche Diskurse nicht nur ab, sondern generieren diese mit. Ihnen fällt damit eine hohe Verantwortung zu. Wenn Katastrophen, die sich im Globalen Süden täglich ereignen, für alltäglich genommen werden und daher ihren Status als "berichtenswerte" Nachrichten verlieren, bedeutet dies ein hohes Gefahrenpotenzial für die Ausgewogenheit der medialen Berichterstattung, die im schlimmsten Fall zu einer medialen Blindheit gegenüber den Menschen und ihren Themen im Globalen Süden führen kann.
Und der Artikel im nd zeigt die Konsequenten pointiert am Beispiel des Jemens:
Berichtet wird anscheinend erst, wenn Menschen oder Interessen des Globalen Nordens in irgendeiner Form betroffen sind....
Nun ist ja der Jemen aktuell bis zu einem gewissen Grad in den Nachrichten. Es stellt sich aber die Frage, wie lange das so sein wird und ob die Berichterstattung anhält, wenn die Handelsrouten durch das Rote Meer wieder sicherer geworden sind. Der Bürgerkrieg, der Hunger und das Sterben im Jemen werden nämlich, dies ist vor dem Hintergrund der vergangenen Jahre zu befürchten, noch lange weitergehen.
Ergänzend sei dieser Beitrag der Initiative Nachrichtenaufklärung über die Top Ten der Vergessenen Nachrichten verlinkt.
Quelle: Ladislaus Ludescher, Initiative Nachrichtenaufklärung Bild: Asif Masimov, CC ... www.telepolis.de
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Goethe schrieb mal: "Die Wissenschaften zerstören sich auf doppelte Weise selbst: Durch die Breite, in die sie gehen, und durch die Tiefe, in die sie sich versenken." Und so ist es wohl auch mit den Medien. Die Frage der Realität in den Medien ist interessant. Was kann man unter "realistisch" abbilden verstehen? Es mag sein, dass fernere Regionen zu wenig in den Berichten auftauchen. Aber über alles, was der Fall ist kann man eh nicht berichten. Und selbst wenn man über alle Katastrophen berichten könnte und würde, dann fehlen immer noch die positiven Ereignisse. Nein, Medien sind immer ein (notwendig nicht neutraler) Filter, der die Welt reduziert und bestenfalls annähernd grob "realistisch" darstellt. Eigentlich findet man sogar mehrere "Realitätsbilder" in den Nachrichten. Aber wohl nicht "die Realität"? Und ob die Medien sich jemals seriös dem Tempo und der wachsenden Menge der Ereignisse "anpassen" können, das ist m.E. unwahrscheinlich. Und schon gar nicht unter dem Anspruch, Meldungen und Falschmeldungen zeitnah auseinander zu halten.
„Eine Kommunikation teilt die Welt nicht mit, sie teilt sie ein." (Luhmann)
Ich denke, das gilt in verschärfter Form für die Massenmedien. Die Welt abzubilden, gar "realistisch", war nie die Funktion von Massenmedien (aber vermutlich irgendwie in ihrer Selbstbeschreibung wichtig?)
Das kann man beklagen, aber überraschend ist es nicht. "Alles" könnte man ja auch rein zeitlich nicht berichten bzw. rezipieren (und dann diskutieren); daher frage ich mich immer, wie man bemessen soll, worüber wie viel zu berichten ist. Die Studie nimmt ja die Bevölkerungszahl als Gradmesser, aber das überzeugt mich nicht so richtig ... ("elf Prozent der Gesamtsendezeit [...], obwohl dort rund 85 Prozent der Weltbevölkerung lebt")