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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Es gibt zwei Anlässe für diesen Text: zum einen das im Frühling erschienene Buch "Hitlers Vater" des Historikers Roman Sandgruber (bestellbar via mojoreads), zum anderen die Ausstellung "Der junge Hitler", die derzeit im Stadtmuseum Linz läuft. Sandgruber stützt sein Buch unter anderem auf 31 bislang unbekannte Briefe von Alois Schicklgruber, der sich später in Hitler umbenannte.
Der gepiqde Text, der von Ivo Mijnssen verfasst wurde, rückt Hitlers frühe Jahre in den Fokus: der strenge und stets besserwisserische Vater, der sowohl deutschnational war als auch seinem Kaiser treu ergeben, zudem das antisemitische, slawenfeindliche, aber deshalb auch politisch dominante Milieu in Oberösterreich, nicht zuletzt seine schwierigen Jahre in einer Linzer Realschule, wo er germanische Heldensagen aufschnappte.
Früh also hatte Hitler prägende Charakterzüge erworben, die sich später in seinem politischen Programm radikalisierten: seine Brutalität, seine Komplexe, sein Antisemitismus, seine Slawenfeindschaft, sein Hang zu Traumwelten, vielleicht sogar sein Hass auf Engländer und Amerikaner, auch einzelne religiöse Versatzstücke, die er für den Kult um seine Person nutzbar machte, lassen sich weit bis in die Jugend zurückverfolgen.
Quelle: Ivo Mijnssen Bild: U. S. National Ar... www.nzz.ch
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