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In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
Kaum ein gesellschaftliches Thema ist weltumspannend in jedem Land so umstritten wie das der Abtreibung. Auch in den „fortschrittlichen“ oder „entwickelten“ Ländern gibt es einflussreiche und lautstarke Bevölkerungsteile, die das Recht von Frauen negieren, über ihren eigenen Körper zu entscheiden, sobald eine Eizelle befruchtet wurde. Das Problem bei solchen Illegalisierungsbestrebungen ist aber das Problem jeder Prohibition von verbreitetem Verhalten: Es drängt davon betroffene Personen in die Illegalität und fördert damit je nach Fall organisiertes Verbrechen oder schwere Nachteile für diese Menschen.
So ist es auch bei Abtreibung, und das lässt sich sehr gut in Südamerika sehen, wo die Ausbreitung des Zika-Virus das Thema gerade mit Macht zurück in die Debatten drängt. Und so lohnt es sich, die Geschichte des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch am Beispiel Uruguays zu betrachten, das 2012 als erstes lateinamerikanisches Land nach Kuba (1979) diese Abbrüche legalisierte.
Denn was in Uruguay und anderswo passierte, entspricht genau dem Modell der nicht greifenden Prohibition. Statt auf Abtreibungen zu verzichten, wurden sie illegal ausgeführt, was schließlich dazu führte, dass die Hälfte der Todesfälle von Schwangeren im Land auf Abbrüche zurückzuführen war. Diese wurden meist durchgeführt mit dem Medikament Misoprostol, dessen Hersteller Searle damals ausgerechnet von Donald Rumsfeld - zu zweifelhafter Berühmtheit gelangter späteren US-Verteidigungsminister - geführt wurde. Denn der Gebrauch von Misoprostol, gegen Magengeschwüre gedacht, wurde für Schwangere schon auf der Packung ausgeschlossen – was es als Abtreibungsmittel erst attraktiv machte. Hier zeigt sich eine Parallele zu einem immer noch andauernden und schrecklichen Fall: Contergan, in Deutschland zu Recht kaum noch verwendet, wird aufgrund des Piktogramms einer durchgestrichenen schwangeren Frau bis heute gerade in ungebildeten Schichten als Abtreibungsmittel wahrgenommen, mit den bekannten Folgen.
Wie diese relativ hoffnungslose Lage schließlich zum Besseren gewendet werden konnte, und warum Donald Rumsfelds Searle-Konzern damit unbeabsichtigt zu einem basisdemokratischen, revolutionären Werkzeug wurde, zeigt Patrick Adams in diesem Artikel sehr eindrucksvoll.
Quelle: Patrick Adams EN nytimes.com
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