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Warum konnte das Morgenland seine Vormachtstellung gegenüber Europa nicht bewahren?
Autor und Journalist
Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Im Mittelalter war die muslimische Welt der europäischen überlegen. Manche Historiker argumentieren, dass Toleranz und geistige Offenheit den Aufstieg der Kalifen ermöglichten. Ach was, meint Alexander Flores, emeritierter Professor für Wirtschaftsarabistik: „Geistige Entwicklungen spielen in meinen Augen eine unterstützende oder hindernde Rolle — entscheidend sind sie nicht. Entscheidend sind immer wirtschaftliche Wettbewerbsvorteile oder eben Nachteile.“ Als Ursache für den Niedergang beziehungsweise die Stagnation im Nahen Osten sieht er neben dem stets von Übergriffen gefährdeten Fernhandel gleichwohl auch ideologische, religiös begründete Haltungen. Diese führten unter anderem dazu, dass die Kalifen lange Zeit fast nichts von den wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa erfuhren.
Quelle: Interview mit Alexander Flores spiegel.de
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