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Zeit und Geschichte

Warum hat die DDR-Führung die Proteste eigentlich nicht militärisch niedergeschlagen?

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerDonnerstag, 10.10.2019

Die Geschichte hätte anders verlaufen können. Die Führung der DDR hatte die Macht, die Proteste in Leipzig und anderswo zu unterdrücken. Alles stand sogar schon bereit für eine brutale Auseinandersetzung: Polizei, Fallschirmjäger, Blutkonserven, Krankenhausbetten. Man hätte also den chinesischen Weg einschlagen können. Es kam zum Glück anders. Aber warum nur?

Von einem "Wunder von 1989", spricht der Zeithistoriker Martin Sabrow und macht deutlich, dass der Untergang des DDR-Systems nicht so gewaltlos vonstatten ging, wie man das in der Rückschau vielleicht meint. Warum also keine ultimative Gewaltanwendung zur Rettung des Staates? Hatte die Führung um Honecker geschlafen? Keineswegs, so argumentiert Sabrow. Fehlte es an Entschlusskraft der alten Garde? Schon eher. Hatte man keinen Rückhalt mehr in Moskau? Das war zumindest unklar.

Sabrows Antwort fällt vielschichtig aus, mündet jedoch in der Beobachtung, dass Gewalt als Mittel der Politik mittlerweile geächtet war. Ein Gewaltexzess hätte zudem der Friedensrhetorik krass widersprochen. Noch interessanter aber, weil es bei dem Argument auch um machtpolitische Kalküle geht: Die Gruppe der Reformer um Hans Modrow, Egon Krenz und Gerhard Schürer lehnte Gewalt aus kategorischen und taktischen Gründen ab. Sie hätte genau gewusst, dass ihre Vorstellungen einer reformierten DDR nur friedlich durchzusetzen waren. Jede Gewalt hätte nämlich die Falken und damit die alten Kräfte im Apparat gestärkt.

Und genau das war auch schon mal in der Geschichte der DDR passiert: beim niedergeschlagenen Volksaufstand von 1953. Damals konnte sich Walter Ulbricht an der Staatsspitze halten, obwohl ihn längst kaum noch jemand dort sehen wollte.

Warum hat die DDR-Führung die Proteste eigentlich nicht militärisch niedergeschlagen?

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