sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Die Geschichte hätte anders verlaufen können. Die Führung der DDR hatte die Macht, die Proteste in Leipzig und anderswo zu unterdrücken. Alles stand sogar schon bereit für eine brutale Auseinandersetzung: Polizei, Fallschirmjäger, Blutkonserven, Krankenhausbetten. Man hätte also den chinesischen Weg einschlagen können. Es kam zum Glück anders. Aber warum nur?
Von einem "Wunder von 1989", spricht der Zeithistoriker Martin Sabrow und macht deutlich, dass der Untergang des DDR-Systems nicht so gewaltlos vonstatten ging, wie man das in der Rückschau vielleicht meint. Warum also keine ultimative Gewaltanwendung zur Rettung des Staates? Hatte die Führung um Honecker geschlafen? Keineswegs, so argumentiert Sabrow. Fehlte es an Entschlusskraft der alten Garde? Schon eher. Hatte man keinen Rückhalt mehr in Moskau? Das war zumindest unklar.
Sabrows Antwort fällt vielschichtig aus, mündet jedoch in der Beobachtung, dass Gewalt als Mittel der Politik mittlerweile geächtet war. Ein Gewaltexzess hätte zudem der Friedensrhetorik krass widersprochen. Noch interessanter aber, weil es bei dem Argument auch um machtpolitische Kalküle geht: Die Gruppe der Reformer um Hans Modrow, Egon Krenz und Gerhard Schürer lehnte Gewalt aus kategorischen und taktischen Gründen ab. Sie hätte genau gewusst, dass ihre Vorstellungen einer reformierten DDR nur friedlich durchzusetzen waren. Jede Gewalt hätte nämlich die Falken und damit die alten Kräfte im Apparat gestärkt.
Und genau das war auch schon mal in der Geschichte der DDR passiert: beim niedergeschlagenen Volksaufstand von 1953. Damals konnte sich Walter Ulbricht an der Staatsspitze halten, obwohl ihn längst kaum noch jemand dort sehen wollte.
Quelle: Martin Sabrow Bild: Berlin Picture Gate deutschlandfunknova.de
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Zeit und Geschichte als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.