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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Ich habe mich gestern den ganzen Tag über den Nobelpreis für Peter Handke geärgert und mein Ärger wuchs, während ich die weihevollen Apologien gelesen habe, die etwa auf SPON und ZEITOnline veröffentlicht wurden. Der generelle Tenor der Literaturkritik: Ein politischer Autor wollte Handke nie sein und manchmal habe er privat auch zugegeben, dass er in seinen politischen Einschätzungen daneben lag. Nun wollte Handke sehr wohl ein politischer Autor sein und um Politik geht es ohnehin nicht, sondern um die Entschuldigung einiger der schlimmsten Kriegsverbrechen der Nachkriegsgeschichte. Dieser Artikel aus dem Guardian erklärt, warum Handke kein würdiger Nobelpreisträger ist und hat dazu auch andere literarische und philosophische Stimmen gesammelt, unter anderem von Jennifer Egan, Salman Rushdie und Slavoj Žižek. Wenn ein Autor öffentlich behauptet, dass die Muslime Sarajevos die Massaker gegen ihre eigene Bevölkerungsgruppe selbst inszeniert haben, um sie den Serben in die Schuhe schieben zu können – sollte das jemanden für einen Preis wie den Nobel nicht disqualifizieren? Oder wenn ein Autor eine im Großen und Ganzen huldvolle Grabrede bei der Beerdigung eines Kriegsverbrechers wie Slobodan Milosevic hält? Oder wenn ein Autor den Völkermord von Srebrenica leugnet? Ich möchte betonen, dass es dabei nicht um die Frage "literarischen Verdiensts" geht – es gibt viele andere Autoren in der Welt, die den Preis in literarischer Hinsicht genauso oder noch mehr "verdient" hätten als Handke – sondern gerade um jene Symbolik, die den Nobelpreis mehr als alle anderen Preise prägt. Für mich persönlich war die Nobel-Entscheidung auch deshalb schwer zu verdauen, weil parallel dazu die Nachrichten aus Halle zu lesen waren. Alles, was wir kollektiv unter den Teppich schieben, kommt irgendwann wieder hoch.
Quelle: Sian Cain Bild: François Mori/AP EN theguardian.com
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anstatt sich über den diesjährigen literatur nobelpreis für peter handcke zu ärgern, kann man sich über den diesjährigen friedenspreis des dt. buchhandels für sebastião salgado freuen.
Hier ein differenziertes Bild von Peter Handke; besonders das Gespräch von Klaus Kastberger ist erhellend:
https://orf.at/stories...