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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Wann beginnt das Mittelalter – und wann endet es? Darüber streiten Historiker seit Langem. Für verschiedene Regionen scheint es unterschiedliche Antworten zu geben. Vor allem der Begriff "islamisches Mittelalter" ist umstritten. Am besten sollte man diesen Terminus gar nicht verwenden, schreibt Thomas Bauer, Professor für Islamwissenschaft und Arabistik an der Universität Münster, in einem Gastbeitrag für die FAZ. Er nennt sieben Gründe für seinen Vorstoß:
"Der Ausdruck 'islamisches Mittelalter' ist erstens ungenau, zweitens verführt er zu Fehlschlüssen, drittens lässt er sich von seinen negativen Konnotationen nicht ablösen und wird deshalb oft diffamierend verwendet, exotisiert viertens die islamische Welt und nimmt sie fünftens gleichzeitig auf imperialistische Weise in Beschlag, hat sechstens keine sachliche Grundlage, weil sich die Transformationsprozesse in der Spätantike in Europa und in Vorderasien auf ganz unterschiedliche und häufig gegensätzliche Weise vollzogen, und verstellt siebtens den Blick auf die wirklichen Epochengrenzen."
Längst haben viele Historiker die Tradition der Geschichtswissenschaft als reine Nationalgeschichte aufgegeben. Sie erzählen stattdessen die Geschichte großer Räume – in geografischer und kultureller Sicht. Der Begriff „Mittelalter“ helfe nicht weiter – weder für die Geschichte Europas noch für die des Mittleren Ostens und Zentralasiens, stellt Bauer fest.
"Hat man sich von diesem Ballast befreit, wird eine viel sinnvollere Periodisierung sichtbar", schreibt der Islamwissenschaftler. Nur als Transformationsprozess und als formative Periode lasse sich "die Zeit zwischen 500 und 1050 in West- und Mitteleuropa einerseits und in West- und Zentralasien andererseits ein- und derselben Epoche zuordnen. Im Laufe des elften Jahrhunderts nähern sich die Lebensverhältnisse in den verschiedenen Räumen einander wieder an. Der Beginn einer neuen Epoche für die gesamte Welt zwischen Gibraltar und Hindukusch ist offensichtlich."
Quelle: Thomas Bauer faz.net
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Es gibt hier noch einen Debattenbeitrag von Michael Borgolte: "Ich plädiere deshalb dafür, statt vom mittelalterlichen Jahrtausend vom eufrasischen Zeitalter zu sprechen." http://www.faz.net/akt...
Sehr interessant, schönen Dank!