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Vor 65 Jahren stürzten der MI6 und der CIA den iranischen Premierminister Mossadegh
Autorin
Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Vor 65 Jahren, im August 1953 wurde der iranische Premierminister Mohammed Mossadegh durch eine gemeinsame Aktion des britischen Geheimdiensts MI6 und dem amerikanischen CIA abgesetzt. Was damals passiert ist, prägt den Nahen Osten noch heute. Die sogenannte Operation Ajax brachte den Schah an die Macht.
Mossadegh war im April 1951 in parlamentarisch legitimierter Wahl mit 99 zu drei Stimmen zum Premierminister gewählt worden. Er verstaatlichte die Ölförderung, die in den Händen der Briten gelegen hatte. Die Iraner hatten bislang nur für die Förderung ein Handgeld erhalten, das Öl handelten die Briten. Mossadegh wurde zunächst dafür auch in den USA Respekt gezollt:
In den USA hatte man zu der Zeit große Sympathien für die antikolonialen Freiheitsbewegungen in der Dritten Welt", sagt Jürgen Martschukat, Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt: "Mossadegh wurde sogar als eine Art 'Benjamin Franklin Irans' gehandelt.
Die seit 2013 zugänglichen Akten offenbaren, dass der britische Premierminister Winston Churchill den Plänen Anfang Juli 1953 zustimmte, wenige Tage später auch der amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower. Iranische Geistliche, Mitglieder der Armee und Abgeordnete des Parlaments wurden bestochen und unter Druck gesetzt. Mossadegh hielt sich zunächst im Amt, als jedoch der Großajatollah Hussein Borudscherdi zu einer Großdemonstration aufrief und das Militär ihn unterstützte, gab Mossadegh am 19. August 1953 auf.
Quelle: Thomas Latschan Bild: picture-alliance/... dw.com
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