Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Zeit und Geschichte

Von Verstrickungen in Kolonialismus und Sklaverei

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Zum Kurator'innen-Profil
Achim EngelbergDienstag, 16.05.2023

Groß war der Aufschrei als klar wurde: Die Credit Suisse und die ehemalige Kredit­anstalt müssen bald von der Bühne der Geschichte abtreten.

Im Interview enthüllt der Historiker Hans Fässler in der famosen Republik Verstrickungen, die nicht nur für die Schweiz interessant sind, sondern exemplarischen Charakter gewinnen und bei denen es auch überraschende Wendungen gibt.

Im Verlauf des Gesprächs blättert nicht nur das Kostüm ab, das Anstand und Ehrlichkeit vermitteln soll, sondern ein krimineller Kern wird sichtbar wie in einem Stück oder Roman von Friedrich Dürrenmatt, dem Schweizer Nationalschriftsteller von Weltrang.

Bereits die Gründung erfolgte auf dem Boden von Kolonialismus und Sklaverei. Viele der ersten Generation der Entscheidungsmächtigen der Bank nannte man die "Baumwollenen", weil sie mit der Baumwollindustrie verbunden waren, die ohne versklavte Menschen so nicht funktioniert hätte.

«Ohne Sklaverei keine Baumwolle, ohne Baumwolle keine moderne Industrie.» Dieses Zitat von Karl Marx ist wahrscheinlich für die Schweiz noch wahrer als für den Rest Europas, weil die Industrialisierung der Schweiz im 19. Jahrhundert auf der Textil­industrie beruhte. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ging man von der Baumwolle aus dem östlichen Mittelmeer­raum zur amerikanischen Baumwolle über: von Ägypten, der Türkei, Griechenland, Mazedonien weg hin zur Karibik, Brasilien, Nordamerika. Im 19. Jahrhundert stammte die Schweizer Baumwolle fast ausschliesslich aus den Südstaaten der USA. Schliesslich entwickelte sich in der Schweiz aus der Textil­industrie die Maschinen­industrie. Auf der Baumwolle beruhte die Industrialisierung der Schweiz.

Eine ganze Liste aus Schrecken analysiert Hans Fässler über die Judenverfolgung während der Naziherrschaft bis zur Unterstützung von Diktaturen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Und am Schluss hat er noch eine Pointe zum Untergang der "ehrbaren" Bank:

Aus meiner Perspektive als Historiker ist das ein interessanter Punkt: dass eine Schweizer Bank, die mit Mitteln aus der Sklaverei entstanden war, sich so entwickelte, dass eine Aussage, ein Gerücht aus der nicht europäischen Welt, der Peripherie, wie man früher gesagt hätte, diese Bank zum Einsturz bringen kann.

Eine koloniale Umkehr sozusagen, eine Umkehr der Verhältnisse. Ein Vertreter eines Petro-Staats hat mit der Aussage an einer Tagung, dass man kein Geld mehr einschiessen werde, das Ende der Credit Suisse besiegelt. Ein Satz, und die Schweiz erzitterte.


Von Verstrickungen in Kolonialismus und Sklaverei

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Zeit und Geschichte als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.