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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Der norwegische Literaturstar Knausgaard reiste kurz vor dem 100. Jahrestag der Oktoberrevolution, die im November stattfand, ins russische Herzland.
Bislang fand ich keinen Zugang zu seinem sechsbändigen autobiographischen Romanzyklus, der im Original MEIN KAMPF heißt. Zu egomanisch erschien mir das. Misstrauisch fing ich an, seine literarische Reisereportage zu lesen, die jetzt in der New York Times erschien. Erstaunt war ich, wie atmosphärisch dicht und mit epischem Atem diese geschrieben ist, und wie beiläufig er zitierfähig formuliert:
The past was in us, I thought, not in the world.
Seine Reise beginnt in der Gegend, in der Iwan Turgenjew aufwuchs und wo er seine AUFZEICHNUNGEN EINES JÄGERS ansiedelte. Ein Buch, das Knausgaard früh entdeckte und das eine Lieblingslektüre von Hemingway, Lenin und Putin ist.
Aus Begegnungen auf dem Land, im Zug, in Kazan sowie Jekaterinenburg flicht Knausgaard einen turgenjewhaften Erzählkranz mit Geschichten wie der von einem Überfall auf einen Truckfahrer, seinen Begegnungen mit pferdefleischessenden Muslimen und einer Frau, die ihre Schwester sucht, von der sie im Waisenhaus getrennt worden ist, oder einem Treffen mit einer 102-Jährigen, die die Welt noch sah, als der Zar in Russland regierte.
History is a nightmare from which I am trying to awake, Joyce wrote. Nowhere was that truer than Russia.
In Moskau trifft er Sergej Lebedew, der in seinen Romanen aus seiner Familiengeschichte schöpft. Es entsteht eine wunderbare Meditation über die Historie. Schließlich betrachten sie Revolutionskunst und Knausgaard bemerkt einen Unterschied zum Zarenkult:
The statue of the czar outside the Church on the Blood was a lie, because it changed the past. These statues were meant to change the future. The fact that this future was never realized, that it never came to pass, did not make this subterranean vision untrue; it just made it vain and beautiful. Few things are more beautiful than vain hope.
Ich jedenfalls, werde mehr von Knausgaard lesen.
Quelle: Karl Ove Knausgaard Bild: Lynsey Addario EN nytimes.com
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Danke für die Empfehlung! Mir ging es immer genauso mit Knausgard und ohne den Piq hätte ich die Reportage nicht gelesen. Das ist wirklich ein großartiger Text und nach dem Lesen hat man das Gefühl, Russland tatsächlich viel, viel besser zu verstehen.