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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Liest man genauer, wird deutlich, dass im Text etwas eingeschränkt wird. Zu wenig ähneln sich die Erscheinungsbilder der beiden. Trump hadert mit der Grammatik, Sanders hält seit Jahrzehnten wortgewaltige Reden.
Freilich, ich zweifele manchmal auch, ob er mit fast 80 Jahren nicht zu alt ist, aber die beiden von den "Qualitätsmedien" gelobten Biden und Bloomberg sind nicht viel jünger.
Man kann Einwände gegen Sanders haben, aber der Wunsch, zurück in die Clinton-Ära zu gelangen, verkennt, dass genau in dieser viele der jetzigen Widersprüche wenn nicht entstanden, so doch entscheidend verstärkt worden sind. Warum wird immer noch Hillary Clinton nachgeweint?
Zu dem Argument, Hillary Clintons Niederlage beweise ja, wie wenig die Nominierung einer Mitte-Links-Kandidatin gebracht hat, ist zu sagen, dass Clinton die Präsidentschaftswahl nach Stimmen in der Bevölkerung mit etwa 3 Millionen Vorsprung gewann und die Mehrheit des Wahlmännergremiums nur wegen etwa 77 000 Stimmen verfehlte, trotz Russland, trotz James Comey, trotz der gnadenlosen Berichterstattung über ihre E-Mails und trotz der politischen Bürde, die sie selbst mit sich herumschleppte. Zieht man all das ab, bleibt eine Siegerin – eine Siegerin, die völlig anders ausgerichtet war als Bernie Sanders.
Gut, ein Wahlsieg von Clinton war möglich, sogar erwartet. Aber ihr Programm war ein Weiter so. Und alles in allem wollen Biden oder Bloomberg nach dem Desaster Trump zurückgehen ins Vorher. Mit einigen kosmetischen Korrekturen.
Schauen wir doch einfach mal in das Wahlprogramm von Bernie Sanders. Er listet 12 entscheidende Punkte auf, die vom Wiederaufbau der maroden Infrastruktur bis zu höheren Mindestlöhnen reichen, von Maßnahmen zum Klimaschutz bis zur gleichen Bezahlung von Frauen bei gleicher Arbeitsleistung. Er will die unter der gegenwärtigen Oligarchie unterdrückten Gewerkschaften stärken, also: Mehr Demokratie wagen!
Bildung und Krankenversicherung sollen für alle da sein und die Macht der Wall Street soll reduziert werden.
Ein richtig gutes sozialdemokratisches Programm also.
Es ähnelt dem legendären New Deal, der auch aus einer Mischung aus sofort wirkenden und längerfristigen Maßnahmen bestand. Diese 1933 begonnenen Reformen wirkten bis zur allmählichen Einführung der ökonomischen Oligarchie ab den 1980er Jahre durch Reagan.
Ob Sanders es durchsetzen kann, muss offen bleiben. Möglicherweise bereitet er auch "nur" das Feld für seine wesentlich jüngere Truppe, zu der u. a. die populäre Alexandria Ocasio-Cortez gehört.
Aber urteile ich nicht zu stark aus deutscher Sicht und besitze kein Gefühl für die Staaten? Ich würde diesen Beitrag aus der respektablen New York Times nicht kritisieren, wenn ich nicht etliche amerikanische Stimmen wie die von Robert Reich kennen würde, der die USA vor der umstürzenden Wahl Demokratie oder Oligarchie sieht:
Großkonzerne, Wall Street und Milliardäre haben ihre Macht zementiert. Und Trump hat ihnen all die Steuerkürzungen, Deregulierungen und Subventionen gegeben, die sie haben wollten. Warum also steht das übrige Amerika nicht auf und protestiert gegen Trumps bösartige Attacken auf die amerikanische Demokratie? Weil die amerikanische Demokratie schon dysfunktional war, bevor Trump überhaupt kandidierte. Die Lobby der Reichen hatte sie da schon zum großen Teil übernommen. Viele Amerikaner können sich deshalb nur schwer dafür begeistern, in die Jahrzehnte vor Trump zurückzukehren, die bereits von zunehmender Ungleichheit und wachsender Korruption geprägt waren. ... Doch die Demokraten werden Trumps autoritären Populismus nicht mit einem Establishment-Kandidaten besiegen können, der den Strohmann für die Oligarchie gibt. Sie können nur gewinnen, wenn sie eine grundlegende Reform des Systems anstreben, so wie es Warren fordert, aber auch Sanders. Kurzum: Die Demokraten müssen aufrecht auf der Seite der Demokratie und gegen die Oligarchie stehen. Ansonsten riskieren sie, dass am Wahltag viel zu viele Amerikaner auf der Seite Trumps stehen – oder zu Hause bleiben.
Warren wäre eine Alternative, aber ihre Basis ist (noch?) schwach. Deshalb hilft liberale Kritik an Sanders in Wahrheit Trump.
Ach, Roland Nelles analysiert gerade im SPIEGEL, warum Sanders in vielen Punkten Recht hat.
Quelle: Frank Bruni / Robert Reich Bild: DPA ipg-journal.de
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