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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Über Enteignungen und Sozialismus wird wieder gesprochen - hierzulande, ja selbst in den USA.
Das ruft Gegenstimmen hervor. Der Beitrag bündelt viele der Ansichten und bisher kippten ja viele Sozialismusversuche ins Autoritäre.
Allerdings war die Nazi-Diktatur kein sozialistischer Staat, wie nun öfters behauptet, sondern ein kapitalistischer.
Das große Kapital profitierte von der Gewaltherrschaft - durch Zwangsarbeit und Enteignungen von jüdischem Besitz. Im Gegenartikel heißt es treffend:
Fast alle politischen Kräfte wollten unmittelbar 1945 deutsche Firmen sozialisieren. Die Möglichkeiten dazu sind in Länderverfassungen und im Grundgesetz der Bundesrepublik festgeschrieben. Damals war die Verstrickung deutscher Firmen mit dem Nationalsozialismus allgemein bekannt. Antifaschismus beinhaltete auch Antimonopolismus. Dass schließlich kaum sozialisiert wurde, hing mit dem Ausbruch des Kalten Krieges zusammen.
Es gibt zahlreiche sprechende Beispiele: Überall waren die Unternehmen - auch in Auschwitz - allianzversichert. 1944 war die Hälfte der 100.000 Menschen umfassende Daimler-Belegschaft Zwangsarbeiter. Viele Unternehmen vervielfachten ihren Umsatz - Siemens verfünffachte ihn. Das Vermögen der Industriellenfamilie Quandt, die als reichste Familie Deutschlands gilt, basiert auf Zwangsarbeit und der Enteignung jüdischen Besitzes.
Brosamen vom Herrentisch heißt ein Buch des Wirtschaftswissenschaftlers Thomas Kuczynski, das auf seinem Gutachten aus dem Jahre 1999 fußt, in welchem er errechnete, dass Deutschland den Zwangsarbeitern 180 Milliarden DM an vorenthaltenem Lohn schulde. Dazu kommen die Leiden, an diesen trugen viele ein Leben lang schwer. Sogar im Bundestag diskutierte man darüber, aber am Ende erhielten die Überlebenden lediglich 10 Milliarden.
Die Stimmen, die Nazi-Diktatur und Sozialismus gleichsetzen, sind Wärter des Marktfundamentalismus.
Gerade verstieg sich einer in die These, nicht der Berliner Senat ist Erfinder des Mietendeckels, sondern Adolf Hitler.
Quelle: George Reisman / Jan Ole Arps, Guido Speckmann und Nelli Tügel Bild: www.br.de misesde.org
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Danke für den spannenden Artikel. Er enthält viele nachvollziehbare Argumente, auf die man aber auch eingehen sollte. Das in den deutschen Unternehmen der Nazizeit Zwangsarbeiter beschäftigt wurden, das spricht doch nicht gegen das Argument, es sei eine Art Sozialismus gewesen. Genau sowenig wie die Tatsache, dass die Unternehmensbesitzer nach 1945 die volle Verfügbarkeit über ihre teilweise total zerstörten Unternehmen zurück bekamen. Und die Tatsache, das der entgangene Lohn nicht nachgezahlt wurde, die gilt wohl für die Gulak-Häftlinge ebenfalls. Und die Verstrickung vieler Unternehmer in das System, die trifft auf gefühlt 90 % aller Deutschen zu. Auch wenn es hinterher keiner gewesen sein wollte.
Den Satz „Die Stimmen, die Nazi-Diktatur und Sozialismus gleichsetzen, sind Wärter des Marktfundamentalismus.“ - halte ich für reine Polemik ohne jede inhaltliche „Beweiskraft“. Das ist so auf dem Niveau, wer den Sozialismus will, ist ein Wächter der Unfreiheit oder des Stalinismus. Haben doch alle Versuche ihn zu realisieren dort hingeführt.
Der Artikel zum Mietendeckel behauptet übrigens auch nicht, es sei Adolf Hitler gewesen, der ihn erfunden hat. Knabe sagt, es waren die Nationalsozialisten, die ihn 1936 erstmals (?) eingeführt haben. Falls das falsch ist, kann man es ja widerlegen. Offensichtlich wurde dieses Instrument genutzt. Auch wenn die Wohnungsbesitzer nicht enteignet waren. Oder?
Eigentlich sind solche Diskussionen ermüdend, ob nun eine konkrete Gesellschaft komplett, oder zu 25% oder zu 50% entweder kapitalistisch bzw. sozialistisch sind/waren. Reale Gesellschaften entsprechen nie den Idealisierungen oder Abstraktionen unserer Theorien/Ideologien. Das werden wir nicht wegdiskutieren und nicht wegmoralisieren. Aber wir könnten aus der Vergangenheit und den Folgen unserer Umsetzungsversuche lernen.
zitat g. reisman: "roy cohn and joe mccarthy will be redeemed when the people have taken back their government from the criminal alliance of communists, cocialists, new dealers and the eisenhower-dewey republicans." in 'One Enchanted Evening', Time Magazine (8/9/1954) (https://en.wikiquote.o...). tut gut, sich diesen kalten-kriegs-jargon mal wieder im O-ton anzutun, damit der nicht in vergessenheit gerät. gerade jetzt, wo solche sprache wieder hervorgeholt wird, und eventuell neu und originell erscheinen könnte. danke für's unpiq!
Ich sehe beide Positionen in ihren jeweiligen Absichten gefangen und dadurch absolut unsauber. Der Nationalsozialismus war kein Sozialismus, nur weil von ihm Kapitalisten profitiert haben? Diese Behauptung versteigt sich m.E. ebenso sehr im Leugnen damaliger struktureller Ballung ökonomischer Macht des Nazistaates über Ressourcen- und Produktallokation, wie sich George Reisman im Artikel versteigt, indem er versucht dem Sozialismus Merkmale der totalitären Nazidiktatur zuzuschreiben. Für die Analyse aktueller politischer Vorschläge verbieten sich m.E. in ihrer Radikalität beide Ansätze, denn sie sind nur dazu geeignet, Ideen schon im Vorfeld zu diskreditieren.