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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
In den Internetmedien geht diese Antwort viral: Das Auswärtige Amt erklärte auf eine Anfrage:
Äußerungen des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, wonach eine Wiederherstellung der Sowjetunion beabsichtigt werde, sind der Bundesregierung nicht bekannt.
Ist das der Startschuss für Friedensverhandlungen? Ist Russland nicht so revisionistisch und aggressiv, wie man zuweilen hört und liest?
Wer die Meldungen des Ministeriums liest, findet Aussagekräftiges, aber nicht Erfreuliches. Es wird deutlich,
dass Russland ein imperialistisches Projekt verfolgt.
Worin besteht es aber nach der Selbstdarstellung in russischen, gelenkten Medien?
Es kommt zu Neubewertungen der russischen und sowjetischen Geschichte - vom Zarismus über die Stalin Diktatur, ja, sogar bis zum gescheiterten Putsch im August 1991.
Der ausgewählte Unpick zeigt am Beispiel des Umsturzversuchs, wie weit der Revisionismus geht.
Aufschlussreich ist dabei, dass jüngere Putschisten von 1991 auf schillernde Karrieren heute zurückschauen können - im russischen Militär, im Staatsapparat, wahrscheinlich auch in den Geheimdiensten. Ein Beispiel ist der durch sein verbrecherisches Vorgehen als "General Armageddon" bezeichnete Sergei Wladimirowitsch Surowikin, der 1991 als junger Offizier gegen Demonstranten vorging und nach dem Putsch inhaftiert war.
Putin, der 1991 nicht auf der Seite der Putschisten stand, tritt nun in seinen gelenkten Medien deren Erbe an, so auch in diesem Beispiel, diesem Unpick:
Wladimir Putin begann, die Verwerfungen der russischen Geschichte zu korrigieren, die nach der Niederlage des GKTschP (Abkürzung für "Gründung des Staatskomitees für den Ausnahmezustand", A. E.) eingetreten waren, und die transatlantischen Kräfte stellten sich der Wiedervereinigung Russlands in den Weg. Sie stellten sich der russischen Geschichte in den Weg, stellten die Ukraine Russland in den Weg. Eine Ukraine, die selbst zur Geisel ihrer antinationalen "Elite" geworden war, die sich selbst für gerissen und die klügste überhaupt hielt.
Der "Westen" habe gestern die Folgen des gescheiterten Putsches ausgenutzt und deshalb war der heutige Krieg notwendig:
Heute versuchen weder Putin noch das russische Volk in seiner Gesamtheit, die UdSSR wiederherzustellen. Wir wollen die Einheit des russischen Landes und des großen russischen Volkes wiederherstellen. Wir wollen die Folgen der August-Katastrophe von vor 33 Jahren korrigieren.
Selbst wenn das stimmen sollte, wäre das immer noch bedrohlich, täglich sterben dafür zahlreiche Menschen. Aber im Artikel gibt es Passagen, die auf ein sehr großes Russland hindeuten:
Der Zerfall eines (historisch, geistig, wirtschaftlich, militärisch usw.) geeinten Raums war an sich schon ein Verbrechen am russischen Volk und an allen anderen Völkern der Union, sogar denjenigen, die wie die zentralasiatischen Völker erst im 19. Jahrhundert Teil Russlands wurden.
Nimmt man die Positionen dieses Beitrags, aber auch anderer auf der Webseite ernst, so wird nicht die Wiederherstellung der Sowjetunion oder sogar der Wiederherstellung der Satrapenstaaten bis hin nach Ostberlin propagandiert, aber ein größeres Russland. Das ist nur, wenn überhaupt, mit einem langen Krieg zu erreichen. Friedenssignale sehen anders aus.
Quelle: Pjotr Akopow Bild: Sputnik © Wladimi... dert.online
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Danke, ist schon interessant die krude Logik immer wieder im Original zu lesen. Warum z.B.sollte ein historisch, geistig, wirtschaftlich, militärisch usw. geeinter Raum zerfallen. Außer, wenn er eben gar nicht geeint ist und nur mit Gewalt erhalten war.
Ich glaube, ich verstehe den (Un-)Piq nicht ganz ... das beginnt mit dem ersten Satz: "In der elektronischen Parallelwelt ist diese Meldung zugkräftig oder in den sozialen Medien geht diese Antwort viral." Ist das als Gegensatz oder als Paraphrasierung gemeint? (Ich vermute Letzteres - die Disjunktion verbindet gleichbedeutende Sätze ...)
Und (un-)piqst du den RT-Artikel, weil er ein Beleg für die mögliche Ausdehnung des Territoriums ist, das Putinrussland anstrebt? Warum? Was hat "General Armageddon" damit zu tun (oder ist der nur ein Beleg für eine andere, nicht genannte These)?
Den Hintergrund mit dem Auwärtigen Amt verstehe ich auch nicht so richtig ...