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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Am 7. Mai 1939, vor 85 Jahren, kam Volker Braun auf die Welt. Ein prägendes Kindheitserlebnis war die Bombardierung seiner Geburtsstadt Dresden. Er entwickelte sich zu einem international bekannten Autor.
Sein Arbeitsjournal in bislang zwei Bände unter dem Titel Werktage (über yourbooks) oder beim Verlag, war nicht nur ein literarisches Ereignis, es ist eine ganz besondere deutsche Chronik.
Der erste Band umfasst Gedanken und Erinnerungen aus der Zeit der deutschen staatlichen Teilung und zeigt wie Geschichte entsteht. Er endet mit den osteuropäischen Revolutionen und den neoliberalen Konterrevolutionen.
Wegen seinem geschichtlichen Gehalt produzierte der MDR ein zweiteiliges Hörspiel, das bis zum 13. Mai 2025 online ist.
Der zweite Band der Werktage beginnt mit dem vorläufigen Ende des Sozialismus in Europa und dem Beginn unserer Epoche und hat den sprechenden Titel: Rückkehr in die Vorzeit.
Da Volker Braun vor allem als Lyriker bekannt geworden ist, hier ein sein berühmtes Gedicht DAS EIGENTUM als Text und gedeutet von Michael Braun (nicht verwandt).
Zuletzt einige Beiträge zum 85. Geburtstag mit Zitaten. Viele gehen auf sein neues Buch mit dem Lebensthema als Titel ein: Fortwährender Versuch, mit Gewalten zu leben.
In DIE ZEIT schreibt Peter Neumann und zitiert den Jubilar:
Da vorne ist gar nichts. Wenn etwas ist, dann rumort das im Jetzt.
Die Anzahl der Beiträge in Medien, die auf dem Gebiet der DDR erscheinen (keine Vergangenheit), sind deutlich größer als die auf dem Gebiet der alten BRD; hier ein Beispiel aus der MZ von Christian Eger:
„Die Natur – ist nicht zerstörbar. Zerstörbar ist unsere Lebenssphäre, genau nach den Gesetzen der Natur. Das ist selbst Natur.“ Es gibt gegen die Natur keine Zukunft.Die sucht Volker Braun. „Ja, früher hätte man die Welt verlassen, die Zelte abbrechen können. Jetzt gibt es keine Anderwelt mehr, wir sind im Überall“, schreibt er, der nicht von einer Klima-, sondern Kapitalismuskrise spricht. Aber: „Natur & Co., das ist die Firma, in der wir antreten“. Und das ist dann doch ein neues und größeres literarisches Karo als das bislang ausgefüllte.
Nachdem das »sowjetische Jahrhundert« verabschiedet ist, das Ende der Geschichte sich bei näherer Betrachtung aber eher wie ein Zwischenstopp ausnimmt, sehen wir mit Braun das »chinesische Jahrhundert« aufziehen. Sein Abgesang auf das Experiment Kommunismus, geziert mit der einen oder anderen Brecht-Paraphrase, kann man bei ihm, der das Poetische vor dem Zeremoniell bewahrt, auch als gedankliche Wiederaufstehung lesen. Indes: »Natürlich wird K verkehrt wiederkehren. In frühen rohen Versuchen eine blutige Möglichkeit, wird er allmählich bloße Notwendigkeit«, heißt es bei Braun. Zweifelnd nähert man sich beim Lesen der Erkenntnis.
Kommunismus oder Untergang, oder was?
Der international bekannte Volker Braun mit einem Blick auf globale Vernetzungen und Verstrickungen zeigt in seinem Werk das Fortbestehen der alten innerdeutschen Grenze. Bei den Wahlen in diesem Jahr wird das wahrscheinlich materielle Gewalt - wahrscheinlich aber nicht im Sinne von Volker Braun.
Da die Ursachen dafür global sind, besteht die Notwendigkeit einer politisch-geschichtlichen Annäherung an dieses herausfordernde Werk.
Deshalb erscheint dieser Pick im Kanal ZEIT UND GESCHICHTE und nicht im Kanal LITERATUR.
Quelle: Volker Braun mit Sylvester Groth, Corinna Harfouch, Julia Gräfner, Christoph Gawenda Musik: Stefan Stopora, Steffen Schleiermacher, Dorothea Hemken u. a. Bild: mdr www.mdr.de
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VolkerBraun war in der DDR ganz wichtig für mich. Danach kam eine gewisse Entfremdung zu seiner Sicht auf die Wende. Trotzdem, Hochachtung für sein Leben und Werk. Und danke für den Pick …..