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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Attentate, Anschläge und Angreifer, die bereit sind, ihr Leben zu lassen – das alles ist natürlich keine Erfindung des extremen 20. Jahrhunderts. Die Assassinen ermordeten im Nahen Osten bereits im Mittelalter innenpolitische Gegner und Kreuzfahrer. Und mancher Teilnehmer der Kreuzzüge griff mit "Gott will es" auf den Lippen die feindlichen Linien an, wohl wissend, dass er den Vorstoß kaum überleben würde – getragen vom religiösen Wahn. Der Unterschied zum modernen Extremismus und Terrorismus, der vom Islamischen Staat oder al-Qaida betrieben wird? In alten Zeiten fehlte die Kamera.
Krieg und Kamera, aber auch Terror und Kamera, sind eng miteinander verbunden. "Seit Kameras zur Dokumentation des Ersten Weltkriegs eingesetzt wurden, ist es ihr Schicksal, mit der Waffe assoziiert zu werden, das betont der Medientheoretiker Paul Virilio immer wieder", zitiert Spiegel Online die Kunsthistorikerin Charlotte Klonk. "Hollywood hat dies auf die Spitze getrieben, wenn man an die im Kriegsfilm beliebten Einstellungen denkt, in welchen die subjektive Kamera mit dem Fadenkreuz von Gewehren verschmilzt."
Allerdings beginnt die Symbiose von politischer Gewalt und Bildmächtigkeit natürlich nicht erst 1914. Klonk bringt einen Anschlag auf den Zaren Alexander II. als Beispiel für ihre These: Am 13. März 1881 schlugen die Attentäter zu und Medien berichteten intensiv. So veröffentlichten Zeitungen verschiedene Skizzen von der Explosion der Zaren-Kutsche. Auch die Hinrichtung der Attentäter wurde medial aufgegriffen: Blätter verbreiteten Bilder davon.
Anarchisten in Paris bezogen Zeitungen zum Ende des 19. Jahrhunderts in ihre perfide Strategie ein. Ihr Ziel war es, mit Hilfe der Boulevardmedien Angst und Verunsicherung zu verbreiten. Dazu griffen sie einfache Bürger bei Alltagsbeschäftigungen an. Bilder getöteter Menschen erschienen in den Zeitungen – wie von dem Bombenanschlag auf das Café Terminus am 12. Februar 1894. So erlangten die Anarchisten Dank der Kamera größere Aufmerksamkeit.
Quelle: SPIEGEL ONLINE Bild: AP spiegel.de
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