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In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
Geschichtskultur ist eine fiese Angelegenheit für die Geschichtswirtschaft. Es ist ziemlich schwer einzuschätzen, was die Öffentlichkeit in den kommenden Jahren wirklich interessiert. Klar, Jubiläen ziehen eigentlich immer etwas mehr, aber wie sehr? Als 2014 mit ein wenig Verspätung auch in Deutschland die großen Feierlichkeiten zu 100 Jahren Erster Weltkrieg losgingen, interessierte das hierzulande so gut wie niemanden außer den Buchhandel, der mit ungelesen bleibenden Weihnachtsgeschenk-„Schlafwandlern“ von Christopher Clark gute Geschäfte machte.
Und so ist es, wie die FAZ nun nüchtern konstatiert, auch bei Luther. Am Ende der „Luther-Dekade“, 500 Jahre nach Beginn der Reformationszeit, sollte ein gigantisches Feierjahr stehen, das aber offenbar trotz gutgemeinter Organisation, aufwändigen Spektakeln und auch einigen Steuergeldern nur pflichtschuldige Absolventen des Jubiläumsprogramms hinter dem Ofen hervorlockt.
Was Ralph Bollmann leider kaum anschneidet, ist die Frage nach dem Warum. Vielleicht liegt es daran, dass Luther mittlerweile deutlich kontroverser gesehen wird und beispielsweise seine antijüdischen Tiraden nicht mehr in die Zeit passen. Vielleicht sind 500 Jahre auch einfach eine zu lange Zeit, um noch eine große emotionale Beziehung aufzubauen. Vielleicht sind kircheninterne Richtungsstreitigkeiten aber auch im 21. Jahrhundert nichts mehr, was noch von Interesse ist.
Quelle: Ralph Bollmann Bild: dpa faz.net
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"Das eben ist der Fluch der bösen Tat,
Daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären."
So Friedrich Schiller im WALLENSTEIN. Nach dem in den 1990er Jahren verkündeten Ende der Geschichte, dass die mittlerweile Geschichte beendete, ist die Entleerung der Historie noch nicht gestoppt.
Das Friedrich-Jubiläum retteten nur selten gezeigte Exponate in Potsdam. Das Bismarck-Jubiläum, obwohl dessen Politik wesentlich aktueller als die von Friedrich ist, fiel fast aus. Mal sehen, was wir 2021 erleben, wenn 150 Jahre deutscher Staat zu gedenken ist.
Luther wird nicht kontroverser diskutiert, sondern nur flacher und dümmer.
Übertrieben?
Dann schaue man in Heiko Oberman "Luther. Mensch zwischen Gott und Teufel" (1982, Berlin-West), Gerhard Brendler "Martin Luther. Theologie und Revolution" (1983, Berlin-Ost).