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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Eines vorweg: Dieser Film ist leider nur bis zum 18. Dezember abrufbar, deshalb sollte man nicht zu lange warten. Für mein Gefühl findet Afrika auch hier bei Piqd etwas wenig Beachtung, darum bin ich glücklich über diese Dokumentation. Der polnische Reporter Ryszard Kapuściński bereiste den Kontinent vier Jahrzehnte lang und vermittelte seinen Landsleuten einen klaren, ziemlich klischeefreien Blick auf Afrika. Kapuściński erlebte das Ende des Kolonialismus, den Optimismus des Aufbruchs und Jahre neuer Unterdrückung. Neben Reportagen und Berichten verfasste er Werke, in denen Fakten und Fiktion öfters nicht eindeutig voneinander getrennt waren (zur Kritik siehe etwa hier). Selten gab er Interviews, eines jedoch noch kurz vor seinem Tod der Filmemacherin Olga Prud’homme Farges. Unter anderem erzählte er dabei, wie sehr man ihn als weißen Mann in Afrika immer auch als einen Repräsentanten der Kolonisatoren gesehen habe, obwohl er versuchte zu argumentieren, Polen sei doch selbst lange Zeit ein Opfer anderer europäischer Mächte gewesen.
Quelle: Olga Prud’homme Farges Bild: arte arte.tv
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Einen klaren, klischeefreien Blick auf Afrika fand ich nicht in dieser Dokumentation, genauso wenig wie einen klaren Blick auf den eigenen westlichen, kolonialisierenden, das-gegenüber-zu-Klischees-degradierenden Blick.
Schade, das wäre schön gewesen, wenn ein alter weißer Herr mal auf die Art blicken würde.