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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Vor 150 Jahren, am 10. Juli 1871, ist Marcel Proust geboren worden. Der Gedenktag war Anlass zahlreicher Publikationen. Proust gilt länderübergreifend als ein Klassiker wie Cervantes oder Tolstoi, aber noch viel mehr als für diese beiden gilt, dass sein Hauptwerk selten ganz gelesen wird.
Ganz unverständlich ist das nicht: sein siebenbändiger Roman ist rund viertausend Seiten lang.
Sein Titel wiederum ist allseits bekannt und es gibt ihn in zahlreichen Variationen: "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit".
Warum aber sollte man diesen literarischen Monolith heute lesen, warum sich mit Proust beschäftigen?
Man weiß, dass Proust nicht ein Leben wie es gewesen ist in seinem Werk beschrieben hat, sondern ein Leben, so wie der, der’s erlebt hat, dieses Leben erinnert,
so Walter Benjamin. Der deutsche Kritiker und Autor war einer der ersten Übersetzer des großen Franzosen.
Das Zitat findet man in der langen Nacht zu Marcel Proust des Deutschlandfunks, in der aber durchaus auch kritische Stimmen zu hören sind, die die enorme Länge kritisieren und man dennoch – zumindest ich – Lust bekommt, Proust zu lesen.
Neben Briefen und einer Handvoll Gelegenheitsarbeiten schrieb Marcel Proust sein ganzes kurzes Leben – er starb 51-jährig – an "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit":
Im Frühjahr 1922 ruft Proust müde und lächelnd seine Haushälterin Céleste zu sich: „Es gibt eine große Neuigkeit. Heute Nacht habe ich das Wort ›Ende‹ geschrieben. (...) Jetzt kann ich sterben.“ Tatsächlich bleiben ihm bis zu seinem Tod nur noch ein paar Monate. Die letzten drei Bände seiner Recherche kann er selbst nicht mehr durchlesen und überarbeiten. Am frühen Abend des 18. November 1922 stirbt er im Beisein seiner Haushälterin Céleste und seines Bruders Robert. Seine Beisetzung wenige Tage später zieht zahlreiche Größen aus Kultur und High Society an.
Wer es etwas kürzer möchte, dem sei dieser Beitrag empfohlen:
Lothar Müller, der mit "Adrien Proust und sein Sohn Marcel" ein originelles Buch zum Thema schrieb, publizierte in der SZ einen Essay über Proust und seine Zeit, in der er die politisch-historischen Aspekte des Werks beleuchtet und zu diesem Schluss kommt:
Proust hat große Teile seines Romans im Ersten Weltkrieg überarbeitet, die Kindheitswelt von Combray, die im ersten, 1913 erschienenen Band, noch in der Nähe von Illiers, dem Geburtstort des Vaters nahe Chartres, angesiedelt war, bei der Neuausgabe des Jahres 1919 in die Nähe des Frontgeschehens zwischen Laon und Reims verlegt, die Ortsnamen der Kindheit zu Namen von Schlachten gemacht, den Kirchturm von Sainte-Hilaire und die Brücke über das Flüsschen Vivonne dem Krieg zum Opfer fallen lassen.
Nie wird im letzten Band der "Recherche" die Front selbst zum Schauplatz des Geschehens, doch ständig ist von ihr die Rede. Die Aeroplane und Zeppeline des Luftkriegs verknüpft Proust, lange vor Coppolas "Apocalypse now", mit Wagners Walkürenritt. Der Erzähler, aus dem kaum umrissenen Niemandsland eines Sanatoriums kommend, durchstreift im Jahr 1916 das nächtliche Paris während der Luftangriffe der Deutschen, an Explosionen und Ruinen vorbei. Ja, die "Recherche" ist ein Roman über die Belle Époque. Ebenso gut könnte man von ihr sagen, sie sei zwischen zwei Kriege gespannt.
Quelle: Sabine Fringes, Lothar Müller u. a. www.deutschlandfunkkultur.de
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