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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Eigentlich ein Grund zum Feiern: Die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues" nach dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque hat gerade vier Oscars gewonnen – mehr als jeder andere deutsche Streifen zuvor. Unter anderem gab es einen Oscar in der Kategorie "Bester internationaler Film".
Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte und Kulturgeschichte der Gewalt, ist hingegen nicht angetan. Für ihn hat der Film zu viele Klischees. Manchmal haftet solcher Kritik von Wissenschaftlern eine gewisse Überheblichkeit an. Bei Neitzel ist das nicht der Fall, weshalb ich ihn schon öfters empfohlen habe. So sagt er:
Das ist ein häufiges Argument der Filmschaffenden: Die Historiker haben eine Fachkompetenz, aber sie haben keine Darstellungskompetenz. Das stimmt schon. Manche Historiker sehen sich ja als den zweiten Steven Spielberg und würden am liebsten mit Regisseur-Schal auf dem Set herumlaufen. Das muss man schon sagen.
Nun stehen Historienfilme wie dieser mindestens vor drei großen Herausforderungen: Sie müssen der Romanvorlage gerecht werden (zumal, wenn der Titel wortwörtlich verwendet wird), sie müssen die geschichtlichen Hintergründe überzeugend vermitteln (und sollten dabei eben auch neue Forschung berücksichtigen) und natürlich müssen sie packend erzählt sein.
Gerade bei Letzterem stellt sich die Frage, wie viel Vorwissen man beim Publikum voraussetzen darf und wie komplex die Figuren sein dürfen, um noch verstanden zu werden. Neitzel hält den Film in dieser Hinsicht für zu simpel gestrickt, was aber für dessen Erfolg gesorgt haben dürfte, jedenfalls außerhalb Deutschlands.
Der Historiker sieht Fehler und eben Klischees. Als gelungenes Gegenbeispiel nennt er Clint Eastwoods "Letters from Iwo Jima". Dort werde nicht nur die japanische Militärdiktatur authentisch dargestellt, sondern auch die Haltungen der Soldaten. Neitzel spricht wichtige Punkte an, auch wenn ich finde, dass es eindrucksvolle, berührende Szenen gibt. Eastwoods "Iwo Jima" wird aber in der Tat nicht übertroffen.
Quelle: Interview: Sönke Neitzel Bild: dpa/picture allia... www.mdr.de
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Ich habe mir den Film gerade angetan. Ja, einige bewegende Szenen. Aber viel Klischee mit Blut getränkt. Das Film-Handwerk wird beherrscht. Man sieht erneut, Krieg ist furchtbar. Zum Glamour der Oscar-Verleihung passt das irgendwie nicht.
Auch die NZZ schreibt kritisch über diesen Film:
https://www.nzz.ch/feu...
Das scheint eine Fehleinschätzung aus aktuellen Gründen zu sein; zumal gleichzeitig die Nawalny-Doku auch einen Oskar erhielt.