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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Noch ist die Hoffnung auf eine ukrainische Offensive, die vieles wendet, nicht gestorben. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Aber sie stirbt.
Wer diese älteren piqs/unpiqs liest, erkennt, dass in Russland staatsnahe Berater wie Dimitri Trenin ihr Publikum auf einen langen Krieg in der Ukraine vorbereiten, ja, von einer Auseinandersetzung von 15 bis 20 Jahren schreiben.
Etliche Staaten im Süden wenden sich nicht zuletzt aufgrund ihnen näheren Krisen ab.
Gerade in diesem geschichtlichen Augenblick erschien in "Foreign Affairs" einer der wichtigen, mit der politischen Nomenklatura verbundenen Strategiezeitschriften der USA, der Essay "An Unwinnable War". Hier bereitet Samuel Charap seine Leser und Multiplikatoren darauf vor, dass wir an einem Scheideweg stehen.
Entweder entwickelt sich ein "ungewinnbarer Krieg" oder eine Alternative wird gefunden.
Fünfzehn Monate Kämpfe haben deutlich gemacht, dass keine Seite in der Lage ist – selbst mit Hilfe von außen – einen entscheidenden militärischen Sieg über die andere Seite zu erringen.
Unabhängig davon, wie viel Territorium die ukrainischen Streitkräfte befreien können, wird Russland weiterhin in der Lage sein, eine ständige Bedrohung für die Ukraine darzustellen. Das ukrainische Militär wird auch in der Lage sein, die von den russischen Streitkräften besetzten Gebiete des Landes zu gefährden – und militärischen und zivilen Zielen in Russland selbst Kosten aufzuerlegen.
Ein Ende des Konflikts kann er nicht erkennen, aber ein Krieg in der jetzigen Intensität erhöht die Kosten immens und steigend – in Menschenleben wie in anderen Bereichen. Viele andere Krisen werden zu wenig beachtet.
Eine wirksame Strategie für die folgenreichste internationale Krise seit mindestens einer Generation erfordert daher, dass die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten ihren Schwerpunkt verlagern und beginnen, ein Endspiel zu ermöglichen.
Damit wäre ein Szenarium wie in Korea oder im geteilten Deutschland denkbar. Korea ist bis heute geteilt, aber für die Ukraine wäre später ebenso eine Variante der deutschen Neuvereinigung möglich.
Jedenfalls entwickelt der Experte der einflussreichen RAND Corporation, einer Institution, die nach dem Zweiten Weltkrieg zur Beratung des US-Militärs gegründet worden ist, einen Ausweg aus dem jetzigen Krieg. Dieser ist damit verbunden, dass die Ukraine noch mehr Gebiet verliert als schon 2014.
Mit einer dynamischen Entwicklung wie in Südkorea soll das ausgeglichen werden.
Die Ukraine bliebe in einem Konflikt mit Russland um die von Moskau besetzten Gebiete gefangen, aber dieser Konflikt würde sich auf politischem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet abspielen, wo die Ukraine mit westlicher Unterstützung Vorteile hätte.
...
Auch ein russisch-ukrainischer Waffenstillstand würde die Konfrontation des Westens mit Russland nicht beenden, aber die Risiken eines direkten militärischen Zusammenstoßes würden drastisch sinken, und die globalen Folgen des Krieges würden gemildert werden.
...
Viele Kommentatoren werden weiterhin darauf beharren, dass dieser Krieg nur auf dem Schlachtfeld entschieden werden muss. Dabei wird jedoch außer Acht gelassen, dass sich die strukturellen Gegebenheiten des Krieges selbst dann nicht ändern werden, wenn sich die Frontlinie verlagert – ein Ergebnis, das keineswegs garantiert ist. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten sollten in der Lage sein, der Ukraine sowohl auf dem Schlachtfeld als auch am Verhandlungstisch zu helfen. Jetzt ist es an der Zeit, damit zu beginnen.
Natürlich lässt dieser Ansatz viele Fragen offen, aber er zeigt neue Verschiebungen – diesmal auf der westlichen Seite.
Wer zudem die anderen sich überlappenden Krisen betrachtet – von der Klimakatastrophe über die anderen Kriege weltweit bis zum Auseinanderdriften in Arm und Reich –, dem stellt sich die Frage:
Leben wir in einem Zeitalter der Ratlosigkeit?
Quelle: Samuel Charap Bild: Diego Mallo EN www.foreignaffairs.com
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Das Szenario im Piq liegt sicher im Bereich des spieltheoretisch Logischen. Allein, Theorie ist nicht Wirklichkeit. Ja ich bin ratlos. Im Chaos ….
Ein nicht zu gewinnender Krieg?
Meine Güte, glauben die denn wirklich noch an die Überlegenheit der russischen Armee?
Das sind doch potemkinsche Armeen, die hier aufgebaut worden sind.
Woran man das sehen kann? Wir sehen es in der Ukraine. Putin hat mal gedroht, er könne in wenigen Tagen in Brüssel sein. Erinnert ihr euch noch? Tja, so wie es ausschaut, kommt er mit seiner (natürlich) unmotivierten und jammervollen Truppe nicht einmal bis Kiew. Nur Putin glaubt scheinbar immer noch an die Überlegenheit seiner Truppe. Klar, der Endsieg steht immer kurz bevor.
Der Zustand der russischen Armee ist (zum Glück) jämmerlich. Berufssoldaten, die von der Front desertieren, Offiziere, die sich verstecken, eine Privatarmee, die außer Kontrolle ist, geschönte Berichte von der Front, in denen bombardierte Mähdrescher als Leopard-2-Panzer verkauft werden. Das ist so tragisch, dass es nur noch komplett lächerlich ist.
Der Krieg wäre innerhalb weniger Tage zu beenden: NATO rein in die Ukrane, die Russen aus der Ukraine und von der Krim jagen, und fertig. Dazu bräuchten die Amis nicht einmal Soldaten. Die könnten das per Joystick aus Ramstein erledigen.
Putin hält sich für den neuen Gröfaz (mal googeln), fürchtet Anschläge, sitzt schon in seinem Führerbunker. Die freie Welt der demokratischen Staaten hat die Verantwortung, diesen Bastard von den Schalthebeln der Macht zu entfernen, und zwar möglichst schnell.
Die ganze russische Elite wartet doch nur darauf, dass Putin entfernt wird, auf die eine andere oder andere Weise. Dann bricht die Machtstruktur dort komplett zusammen, wie immer bei Diktatoren mit Personenkult. Denn, natürlich hat Putin keinen Nachfolger inthronisiert, weil er sich für unsterblich hält.
Spätestens im Herbst wird man die Asche von Putin heimlich in der Moskwa verstreuen, um nur ja keine Pilgerstätte zu schaffen. Dann werden alle die Parallelen zu Hitler erkennen.