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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Der Wandel weg von fossilen Rohstoffen beendet nicht den Kampf um Rohstoffe. Elektrisch fahren oder mobil telefonieren: Ohne Kupfer oder Lithium, Kobalt oder Seltene Erden geht vieles nicht, schon gar nicht die Energiewende.
Die investigative Doku-Reihe deckt auf, welchen Kampf um Rohstoffe wir von Deutschland aus für Wohlstand und Arbeitsplätze führen und wie Menschen und Natur darunter leiden. Müssen wir für die Energiewende und unsere Wirtschaft unsere Prinzipien über Bord werfen? Im begleitenden Polit-Thriller "Am Abgrund" wird gezeigt, wie Regierungen und Lobbyisten Politiker benutzen, um sich Glaubwürdigkeit für den Abbau von kritischen Rohstoffen zu verschaffen.
Hier noch ein Gespräch mit Daniel Harrich. Sein Fazit:
Wir wollen alle die Welt retten. Ich unterstelle niemandem, der hier beteiligt ist – außer den Korrupten – böse Absichten. Aber am Ende geht es allen darum, dass wir im Rahmen der Klimakrise wissen, dass wir unseren CO2-Abdruck reduzieren müssen. Wir müssen irgendwie schauen, dass wir die Erderwärmung stoppen. Und wir wollen ja auch etwas tun. Bloß wenn man das, was als Grün verkauft wird, hinterfragt, kommt man oft drauf, dass es doch nicht so grün ist.
Wie in der schlechten alten Zeit gibt es in der neuen Ära Vereinbarungen und Verträge mit Despoten.
Eben publizierte Frank Bösch das Buch Deal mit Diktaturen über die Epoche der Blockkonfrontation des Kalten Krieges. Ein Gespräch mit dem Historiker und Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) endet so:
Auch in Zukunft wird die Bundesrepublik mit Diktaturen zusammenarbeiten. Was lässt sich aus Ihren Recherchen lernen?
Kurzfristig entfalten Sanktionen ihre Wirkung meist nur, wenn sie an sehr konkrete Forderungen geknüpft werden. So etwa bei der Freilassung von Gefangenen in Südkorea oder in Chile gegen die Freigabe von Kapitalhilfe. Eine grundsätzliche Wirkung haben Sanktionen allenfalls langfristig – siehe etwa Südafrika. Dass seit Ende der 1980er Jahre viele Diktaturen kippten oder zumindest einlenkten, lag auch an ihrer Isolierung, die mit Gesprächsangeboten verbunden war. Kooperationen sind in einer globalisierten Welt unvermeidbar. Aber es ist stets zu prüfen, wie aus ihnen eine Förderung von Menschenrechten entstehen kann.
Zum Titel: Goethe, der für bürgerliche Freiheiten eintrat, erkannte die Grenzen der dadurch entstehenden kapitalistischen Welt. Und Johann Wolfgang schrieb es auf. Deshalb verfügte er, dass der zweite Teil seines FAUST posthum erscheint. Darin gibt es schon Raubbau an der Natur und einen gnadenlosen Konkurrenzkampf. Mephisto meint dazu:
Krieg, Handel und Piraterie, Dreyeinig sind sie, nicht zu trennen
Und so scheint es auch zu bleiben in der entstehenden neuen, alten Welt, wo der Kampf um kritische Rohstoffe heftiger wird. Neue Nachrichten und Reporte von diesen Frontlinien gibt es hier zu entdecken.
Quelle: Daniel Harrich, Frank Bösch u. a. Bild: ARD www.ardmediathek.de
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