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Zeit und Geschichte

"Keine Kultur hat das Recht, ihre Weiblichkeit herabzusetzen" (Wole Soyinka)

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergSonntag, 17.03.2019
Selten empfehle ich Beiträge in englischer Sprache. Beim Gespräch mit dem nigerianischen Schriftsteller und Nobelpreisträger Wole Soyinka mache ich eine Ausnahme, da er bislang auf piqd noch nicht einmal zu Wort kam.


Viele erhellende Beiträge über Afrika findet man, aber wenige stammen von Schwarzafrikanern. Freilich empfehle ich das Gespräch nur, da ich es für klug halte, obwohl ich einige seiner Meinungen nicht teile.

Wole Soyinka erhielt als erster Vertreter der afrikanischen Literatur 1986 den Nobelpreis für Literatur. Nach ihm kamen Nadine Gordimer (1991) und J. M. Coetzee (2003) in seine Spuren, die nach wie vor bekannter sind. 

Im Interview äußert Wole Soyinka sich zum ersten farbigen US-Präsidenten und Nobelpreisträger für Frieden, Obama, und dessen Nachfolger Trump, zu Südafrika nach Mandela, zur Rolle der Frauen in Afrika und auch zum in seiner Heimat grassierenden religiösen Fundamentalismus.

Auf Perlentaucher gab es diesen Auszug des Interviews auf Deutsch, in dem er sich zur Afrikapolitik von Obama äußert:

Sein Engagement für die Gleichberechtigung der Kulturen führte ihn hier manchmal auf den falschen Weg. Seine Erklärung von Kairo zum Beispiel hielt ich für eine Katastrophe im Hinblick auf die Befreiung der Menschheit, als er es - nicht unbedingt billigte, aber doch unterstützte -, dass jede Kultur das Recht habe, Frauen zur Verschleierung zu zwingen. Diese Art von Sprache machte den Begriff der Menschheit zu einem relativen Konzept. Für mich gibt es eine Menschheit oder nicht. Keine Kultur hat das Recht, ihre Weiblichkeit herabzusetzen. Auch wenn man nichts dagegen tun kann, darf man zumindest nie eine Erklärung abgeben, die irgendeine Form des kulturellen Relativismus unterstützt, nicht wenn es um die Würde und die Grundrechte der Menschheit geht."

Hier noch Hinweise zum Weiterlesen auf Deutsch und die Nobelpreisrede.

"Keine Kultur hat das Recht, ihre Weiblichkeit herabzusetzen" (Wole Soyinka)

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Kommentare 2
  1. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor fast 6 Jahre

    wie gut, daß du dieses super-interessante interview gepiqd hast. danke!

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 6 Jahre

      Dankend grüßt Achim zurück!

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