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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller hat dieser Tage auf dem October 7 Forum in Stockholm eine Rede gehalten, die heute im Feuilleton der FAZ abgedruckt wurde – und die sehr lesenswert ist. Es geht um den Überfall der Hamas auf Israel und dessen Folgen in der Region wie an westlichen Universitäten. Stand jetzt, ist der Text frei zugänglich, aber das mag sich ändern. Müller bringt den Zynismus der Hamas und des Irans eindringlich auf den Punkt. Sie schreibt etwa: "Im Iran gibt es die Redewendung: Israel braucht seine Waffen, um seine Bevölkerung zu schützen. Und die Hamas braucht ihre Bevölkerung, um ihre Waffen zu schützen." Anders als so manche Intellektuelle, die im Netz unbekümmert Herzchen verteilt, lässt sie sich von den dort verbreiteten Bildern und schlichten Aussagen nicht korrumpieren. Müller, die drei Jahrzehnte in einer Diktatur lebte, weiß um deren manipulative Macht, einer Macht, auf die sich die Hamas besonders verstehe.
Quelle: Herta Müller zeitung.faz.net
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Bei mir ist dieser beeindruckende Artikel hinter der Bezahlschranke. Leider. Daher hier noch ein weiteres Zitat daraus:
"Ich habe über dreißig Jahre in einer Diktatur gelebt. Und als ich nach Westeuropa kam, konnte ich mir nicht vorstellen, dass die Demokratie jemals so infrage gestellt werden könnte. Ich dachte, dass man in der Diktatur planmäßig verblödet wird. Und dass man in Demokratien individuell denken lernt, weil der einzelne Mensch zählt. Im Unterschied zur Diktatur, wo das eigene Denken verboten ist und das Zwangskollektiv die Menschen dressiert. Und wo das Individuum nicht ein Teil, sondern ein Feind des Kollektivs ist. Ich bin entsetzt, dass gerade junge Leute, Studenten bei uns im Westen, so verwirrt sind, dass sie sich ihrer Freiheit nicht mehr bewusst sind. Dass sie anscheinend die Fähigkeit verloren haben, zwischen Demokratie und Diktatur zu unterscheiden.
Ist das noch unbefangen oder schon debil?
Es ist doch absurd, dass etwa Homosexuelle und queere Menschen für die Hamas demonstrieren – wie auch am 4. November in Berlin. Es ist doch kein Geheimnis, dass nicht nur die Hamas, sondern die ganze palästinensische Kultur LGBTQ verachtet und bestraft. Allein eine Regenbogenfahne im Gazastreifen ist unvorstellbar. Der Sanktionskatalog der Hamas für Schwule geht von mindestens hundert Peitschenhieben bis zum Todesurteil. Bei einer Umfrage von 2014 in den palästinensischen Gebieten sagten 99 Prozent der Befragten, Homosexualität sei moralisch inakzeptabel. Man kann es auch satirisch zuspitzen wie der Blogger David Leatherwood auf „X“: Als queerer Mensch für Palästina zu demonstrieren sei wie als Huhn für Kentucky Fried Chicken zu demonstrieren."
Mit Wucht geschrieben, aber wo ihr die Anschauung und das Wissen fehlen, erschreckend schlecht.
Natürlich sind bei Protesten immer Dummköpfe und Hetzer dabei; allerdings alle mir bekannten Lehrenden sehen die Lage differenzierter. Ein Beispiel: https://forum.eu/zeitg...
Richtig übel wird es bei der Analyse des Nahen Osten. Hier ein besseres, nein, hervorragendes Beispiel, das hinter einer Bezahlschranke zu finden ist, die man aber mit Hilfe von den meisten Bibliotheksausweisen am heimischen Computer überwinden kann: https://www.zeit.de/ku...
Ein kurzer Abschnitt sei zitiert, der zeigt, wie flach Herta Müller über die Hamas urteilt:
ZEIT ONLINE: Wie verhielt es sich mit der Hamas?
Phillips: In den 1980er-Jahren schien diese für Israel hilfreich, weil man davon ausging, sie würde die PLO schwächen. Die Hamas wurde mit der Zeit jedoch wesentlich radikaler und kompromissloser - und ist mittlerweile ein größerer Feind für Israel, als die PLO es jemals war. Heute besteht das Risiko, dass etwas Ähnliches wieder passiert.
ZEIT ONLINE: Warum?
Phillips: Manche Beobachter haben die Hamas mit Al Kaida oder dem IS gleichgesetzt, aber das stimmt nicht. Tatsächlich hat die Hamas in den letzten Jahren IS-Kräfte, die über den Sinai immer wieder in den Gazastreifen eingesickert sind, sogar bekämpft. Sollte die Hamas im Gazastreifen vernichtet werden und ein Machtvakuum entstehen, ist deshalb zumindest nicht ausgeschlossen, dass es dann vom IS gefüllt wird. Es kann also immer noch schlimmer werden.