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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Louis Lochner war einer der am besten informierten Journalisten Berlins. Und er wusste im Sommer 1939 recht exakt über die deutschen Überfallpläne auf Polen Bescheid. Lochner arbeitete als Chefkorrespondent für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) in der deutschen Hauptstadt. Bereits im Frühjahr hatte er von den Annexionsplänen des NS-Regimes erfahren.
"So verwundert es kaum, dass es die AP war, die das erste Pressefoto des deutschen Angriffs auf Polen verbreitete", schreibt Norman Domeier für Spiegel Geschichte. "Doch die AP, ein Gigant unter den Nachrichtenagenturen, hatte sich ihren Wissensvorsprung durch einen Pakt mit dem NS-Staat erkauft, wie sich später zeigen sollte."
Die Nachrichtenagentur PAT hatte am 3. September 1939 die Meldung verbreitet, das Kloster von Tschenstochau, mit dem weltberühmten Marienbild der "Schwarzen Madonna", sei von deutschen Soldaten zerstört worden. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels empörte sich am 5. September 1939 in seinem Tagebuch über die polnische "Greuelhetze". Goebbels fasste einen Plan, um das Bild der Deutschen in der Weltpresse aufzupolieren, um die schlimmste englische und vor allem polnische Greuellüge totzuschlagen.
»Ich lasse den amerikanischen Journalisten Lochner mit einem Bombenflugzeug nach Tschenstochau bringen, damit er aus eigener Inaugenscheinnahme berichten kann", notierte Goebbels. "Die Polen haben eine richtige Schwindelfabrik aufgemacht. Aber das nützt ihnen nichts mehr, das schadet nur."
Und wirklich produzierte Lochner bei seiner von den Nationalsozialisten organisierten Reise zur Front in Polen eine große Menge Pressematerial, das Zeitungen überall auf dem Globus abdruckten. Ein AP-Foto zeigt den Korrespondenten selbst in Polen. Lochner zeigte so, dass das Kloster Tschenstochau und die "Schwarze Madonna" intakt waren. Das Foto hätte als deutsches Propagandafoto durchgehen können, wenn nicht der amerikanische Reporter dabei gewesen wäre.
"Oberflächlich betrachtet berichtete Lochner nur Fakten. Das Kloster und die 'Schwarze Madonna' waren tatsächlich unbeschädigt. Doch trug sein Bericht dazu bei, die Wahrheit zu verdecken, dass um ihn herum Kriegsverbrechen begangen wurden", schreibt Norman Domeier. "Nur einen Tag vor seiner Ankunft hatten Wehrmachtseinheiten mitten in Tschenstochau ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Lochner versuchte nicht einmal, etwas dazu herauszufinden oder mit Einheimischen zu reden."
Quelle: Norman Domeier Bild: AP www.spiegel.de
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