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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Man sollte sich von keinem Gerede über das ‚Ende der grossen Erzählungen‘ schrecken lassen – hier ist eine, die den Weltmarkt zum Hauptakteur macht.
Erstaunlich, bislang fehlte Wallerstein auf piqd, deshalb dieses Dossier.
Im Jahre 2000 sah er uns an einer Wegscheide:
Im Laufe dieses langen Übergangsprozesses stehen sich zwei breite politische Lager gegenüber: Die einen wollen die Privilegien, die ihnen das heutige System der Ungleichheit bietet, möglichst erhalten; die anderen streben nach einem neuen System, das substantiell demokratischer und egalitärer ist.
Als die von ihm vorhergesagte Weltwirtschaftskrise 2007/8 begann, war er sicher, dass das heraufkommende System kein kapitalistisches mehr sein wird, aber:
Es wird jedoch möglicherweise weitaus schlimmer (noch polarisierender und noch hierarchischer) oder auch viel besser (nämlich relativ demokratisch, relativ egalitär) sein als ein solches. Das Ringen um die Auswahl eines neuen Systems ist jetzt die wichtigste, weltweit ausgetragene Auseinandersetzung unserer Zeit.
Der SZ-Nachruf stellt fest:
In seinen letzten Jahren an der Yale-Universität forschend und nicht zuletzt in Frankreich hochgeehrt, blieb er bis zuletzt der Kritiker des globalen Kapitalismus.
Im Fazit des taz-Nachrufs wird ein Buch erwähnt, was ich als Einstieg empfehle:
1988 veröffentlichte er mit Étienne Balibar den Band Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten. Dieser verdeutlicht, wie ein Rassismus ohne Rassen, der institutionelle Rassismus, funktioniert. Und wie wichtig Verfassung, Öffentlichkeit und staatliches Handeln jeweils sind. Wallerstein versteht das Volk oder die Nation als soziale Konstruktionen: „Es sind niemals ursprüngliche Gemeinschaften, und von daher dient jede historische Beschreibung ihrer Struktur und ihrer Entwicklung durch die Jahrhunderte hindurch notwendigerweise einer Analyse der Gegenwart.“
Quelle: Immanuel Wallerstein u. a. sueddeutsche.de
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