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Zeit und Geschichte

Gestern & Heute: "Ohne Trauma macht es eh keiner!" – Das gescheiterte Genie Gottfried Keller

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergSamstag, 27.07.2019

Am 19. Juli 2019 war der 200. Geburtstag von Gottfried Keller. Er ging von der Schweiz nach Berlin, um Dramatiker zu werden und scheiterte. Es war der Stoff aus dem bis heute sein größter Erfolg ist: Den Roman Der grüne Heinrich schrieb er sogar zweimal. Beide Fassungen sind lesenswert, die letzte Version aber auch braver, was man im Projekt Gutenberg lesen kann.

Er reduzierte die Drastik, strich Zeitkritik, opferte Sinnlichkeit, gewann dramaturgische Kraft.

Beide Romane habe unterschiedliche Schlüsse, die nicht verraten werden.

Als Einstieg empfehle ich ihn trotz der Züricher Novellen und dem Spätwerk Martin Salander.

Seine Gemälde kennen etliche, weil er als Prosaautor so erfolgreich wurde:

Die Prosa zeigt die bezwingenden Landschaftsbilder, die Heinrich als Maler nicht gelingen wollen.

Dieses Zitat stammt aus Gustav Seibts Artikel über Gottfried Keller, in dem er ihn als Gestalter von Frauenfiguren am Beispiel zeigt.

Von den vielen Artikel und Interviews, die ich sichtete, ragt das Gespräch mit dem Schweizer Autor Adolf Muschg heraus:

Nein, er ist nur dem Leid treu geblieben, das er mit sich selber hatte, von dem er aber kein Wesen machen wollte, und dem Leid, das er mit der Gesellschaft hatte, mit der er sich identifizierte. Die Quelle seiner Produktivität ist diese Spannung. Ohne Trauma macht es eh keiner! Der Dichter, der aus der Fülle des Glücks schreibt, muss noch gefunden werden.

Adolf Muschg schrieb auch in den 1970er Jahre eine immer noch lesenswerte Studie zu Gottfried Keller, die er so begründete:

Die Zukunft wird auf dem Niveau unseres Umgangs mit der Vergangenheit gewonnen oder verloren, und es gibt keine dauerhaftere Aktualität als die der Opfer, auf denen eine andere Zeit sich erhebe. Diese Opfer würden vollends namenslos, wenn nicht immer wieder der bekannte Name eines Dichters für sie stünde, der um ihretwegen der Geläufigkeit entrissen werden muss.

Deshalb sollten diejenigen, die sich für Geschichte und Geschichten interessieren, Gottfried Keller lesen.

Gestern & Heute: "Ohne Trauma macht es eh keiner!" – Das gescheiterte Genie Gottfried Keller

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