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Gestern & Heute: Gleichgültigkeit kann furchtbar mörderisch sein
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Die Gleichgültigkeit ist so furchtbar in ihren Folgen,
meinte der 1905 am Rande der Habsburgermonarchie, also in der heutigen Ukraine geborene Manès Sperber,
so mörderisch wie die furchtbarste Gewalt.
Als er 1984 in Paris starb war er ein bekannter Intellektueller. Bald jedoch schien dieser europäische Erzähler und Essayist vergessen. Das ändert sich nun - aus bestürzendem Anlass.
Viele der Katastrophen über die er schrieb, erscheinen in neuen Varianten.
So veröffentlichte der Wiener Sonderzahlverlag eine brauchbare Auswahl seiner Werke in drei Bänden, die man auch über yourbook.shop bestellen kann, aber auf der Verlagswebseite bekommt man mehr Informationen.
Hier eine Rezension des ersten Bandes durch Marko Martin und hier stellt Angela Gutzeit in einem 20minütigen Beitrag die ausgewählten Werke vor.
Im Zentrums dieses Picks steht ein Gespräch, das Frank A. Meyer mit Manès Sperber führte: Es spannt einen Jahrhundertbogen von seiner Kindheit und Jugend über seine Zeit als Kommunist bis hin zu seinen vielschichtigen Büchern. Zuerst erschien es in der Reihe Vis-à-vis im SRF 1983.
Hier findet man eine Filmbiographie des großen Intellektuellen. In der Doku von Rudolf Isler und Christian Labhart (2005) sieht man viele Originalschauplätze, Ausschnitte aus Verfilmungen und Archivmaterial.
Auf rbb Retro findet man seinen Radio-Essay "Auswirkungen des Bürgerkrieges: Eine Reise durch Spanien, die im Herbst 1963 erfolgt und zuerst am 18. Februar 1964 zu hören war. Besonders spannend empfand ich seine vielen Vergleiche zwischen den Diktaturen, die er kannte.
Wer unschlüssig ist, ob er ein Buch von Manés Sperber lesen sollte, sei dieser Link empfohlen: In der österreichisches Mediathek findet man ein Ton-Dokument: Manès Sperber spricht über seine Trilogie "Wie eine Träne im Ozean" und liest daraus.
Quelle: Manès Sperber, Angela Gutzeit, Marko Martin, Frank A. Meyer, Rudolf Isler, Christian Labhart u. a. Bild: Text und Bühne www.youtube.com
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