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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Solche und ähnliche Fragen stellt sich die neue Webseite zu Rosa Luxemburg, die noch erweitert wird.
Von den Beiträgen, die schon online sind, gefielen mir drei Kurzfilme von Paul Mason, der auf piqd ein guter alter Bekannte ist. (Hier ein piq mit einem sensationell guten Gespräch, das Daniel Binswanger mit diesem englischen Publizisten für die Schweizer Zeitung Republik führte.)
In der ersten Folge von "R steht für Rosa" geht es um die Frage: Reform oder Revolution?
Rosa Luxemburg flieht aus Polen, um führende Theoretikerin der deutschen Sozialdemokratie zu werden. Die Debatte über revolutionäre Prinzipien bleibt zunächst abstrakt. Die Revolution bricht aus und Luxemburg gerät unerkannt in Warschau mitten ins Geschehen. Sie wird verhaftet und kommt ins Gefängnis. Nach ihrer Freilassung schreibt sie einen Text, der die reformistischen Führer Westeuropas in ihren Grundfesten erschüttert.
Der Nachfolger dreht sich um Imperialismus und Krieg:
Rosa Luxemburg lehrt den deutschen Arbeitern den Marxismus – aber Marx hat »Das Kapital« vor fünfzig Jahren geschrieben und die Zeit lief weiter. Der Kapitalismus hat sich verändert. Luxemburg schreibt am Vorabend des 1. Weltkrieges ein Buch, das den Untergang des Imperialismus und den Tod von Millionen Menschen vorhersagt.
Die letzte Folge behandelt die Revolutionen nach dem Ersten Weltkrieg:
Erst Russland, dann Deutschland. Das deutsche Kaiserreich bricht zusammen. Rosa wird aus dem Gefängnis entlassen. Sie eilt nach Berlin, um die kommunistische Partei zu gründen. Inmitten von Massenprotesten und der Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten ist sie zerrissen zwischen dem Bedürfnis, den Bruch mit der alten Ordnung zu erzwingen und der Angst vor den Konsequenzen.…
Für Rosa Luxemburg, die bereits im Januar 1919 ermordet wird, war ein Sozialismus ohne Demokratie unmöglich zu erreichen. Deshalb beschrieb sie unmittelbar nach dem Oktoberumbruch 1917 in "Die russische Revolution", eine Schrift, die man hier neben anderen ihrer Arbeiten lesen kann, eine Vorhersage wie der von der Bolschewiki begonnene Weg enden wird:
Ohne allgemeine Wahlen, ungehemmte Presse- und Versammlungsfreiheit, freien Meinungskampf erstirbt das Leben in jeder der öffentlichen Institution, wird zum Scheinleben, in der die Bürokratie allein das tätige Element bleibt. Das öffentliche Leben schläft allmählich ein, einige Dutzend Parteiführer von unerschöpflicher Energie und grenzenlosem Idealismus dirigieren und regieren, unter ihnen leitet in Wirklichkeit ein Dutzend hervorragender Köpfe, und eine Elite der Arbeiterschaft wird von Zeit zu Zeit zu Versammlungen aufgeboten, um den Reden der Führer Beifall zu klatschen, vorgelegten Resolutionen einstimmig zuzustimmen, im Grunde also eine Cliquenwirtschaft - eine Diktatur allerdings, aber nicht die Diktatur des Proletariats, sondern die Diktatur einer Handvoll Politiker...
Erschreckend klarsichtig war das. Wer mehr wissen will, kann hier kostenlos zwei Bücher als PDF herunterladen oder als gedrucktes Buch kaufen.
Band 1 vermittelt einen Überblick zu ihrer Biografie und liefert eine Bilanz ihres politischen Wirkens.
Band 2 versammelt Essays zum Nachwirken Rosa Luxemburgs und sie beweisen: Niemand, der heute über gesellschaftliche Alternativen nachdenkt oder/und einen Weg zu diesen einschlagen will, kommt am Werk und Wirken von Rosa Luxemburg vorbei.
Quelle: Rosa Luxemburg, Paul Mason, Albert Scharenberg u.a. Bild: rosaluxemburg.org rosaluxemburg.org
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"Oktoberumbruch 1917" ist aber eine sehr euphemistische Bezichnung des Geschehens in Petrograd. Eigenlich nennt man das heute in der Geschichtswissenschaft "Oktoberumsturz 1917". Möglicherweise hat sie die Diktatur einer Politikerclique vorhergesehen, aber leider nicht den unfassbaren Terror, mit dem die neuen Machthaber anschließend das Land überzogen.
Auf zwei aus meiner Sicht sehr lesenswerte Texte zur Bedeutung von Rosa Luxemburg heute bin ich noch gestoßen: Einmal auf "Die Arbeiterklasse lernt. Rosa Luxemburg hatte recht. Auch wenn ihre Gegner noch Jahrzehnte später versuchen, sie zu widerlegen" (https://www.freitag.de...) von Paul Mason, der in Der Freitag erschienen ist, und der auf die Rolle Luxemburgs in der Arbeiterbewegung in Europa schaut. Und auf einen Text von Gerhard Dilger, früherer taz-Korrespondent für Südamerika in Porto Alegre und seit 2021 zunächst Leiter des Büros der Rosa Luxemburg Stiftung in São Paulo und seit 2018 Leiter des RLS-Büros in Buenos Aires. Sein Text erschien unter dem Titel "150. Geburtstag von Rosa Luxemburg: Die Rosa-Renaissance. Eine neue Generation von Aktivist:innen in Lateinamerika entdeckt Rosa Luxemburg für sich. Ihr Geburtstag wird dort mit Theater und Rap gefeiert." (https://taz.de/150-Geb...) Dilger wirft einen Blick auf die heute Bedeutung Luxemburgs in Lateinamerika.