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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Heinrich Himmler, der Reichsführer der SS, ließ zwischen 1941 und 1945 "besonders gutrassige kleine Kinder" in ganz Osteuropa suchen, entführen und zwangsadoptieren, um "arischen" Nachwuchs zu sichern. Es ist ein niederträchtiges Kapitel in der abstoßenden Geschichte des Rassismus.
Als ich vor knapp zwei Jahrzehnten mit Gitta Sereny, die Täter wie den Treblinka-Kommandanten Stangl in Büchern und Artikeln charakterisierte und anthropologische Rückschlüsse zog, mehrmals in London sprach, erzählte sie in diesem Interview, dass sie als junge Frau und Mitarbeiterin der UNRRA (Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen, englisch: United Nations Relief and Rehabilitation Administration) nach solchen Kindern gesucht hatte, aber nur wenige seien gefunden worden. Die meisten waren in einem Alter gewesen, wo man annehmen konnte, dass sie ihre Eltern vergessen werden.
In Deutschland kamen sie zu Familien, die noch Kinder haben wollten. Man muss sagen, dass bei allen Fällen, die wir untersucht haben – und es gab eine ganze Reihe von UNRRA-Kinderfürsorgerinnen –, dass wir nicht eine einzige deutsche Familie gefunden haben, die diese Kinder anders behandelt hätte als mit Liebe. Ich habe keine Familie gefunden, die wusste, dass sie gestohlen waren.
Das ist ein erst allmählich einer größeren Öffentlichkeit bekannt werdendes Verbrechen und deshalb ist die ARD-Doku mit menschlichen Dramen, die vielgestaltiger sind als die, die Gitta Sereny erlebte, sehr zu empfehlen.
Sie zeigen, wie diese Kindheit bis ins Greisenalter prägt.
Bis heute erhalten die von ihren Eltern Gestohlenen keine Entschädigung von der Bundesrepublik Deutschland.
Mittlerweile gibt es neben dem im Film erwähnten europäischen Forschungsverbund ein breites Presseecho, Ausstellungen, Dissertationen und populäre Bücher wie das von Reiner Engelmann für Jugendliche ab 14 Jahren.
Aber eins wird ebenso deutlich: Die geraubten Kinder sind heute jenseits der 80. Mit ihnen verschwinden die letzten Zeitzeugen.
Ach, Gitta Sereny erzählte, dass sie die UNRRA aufgrund des Kinderraubes aus Protest verlassen hatte. Dort sei nämlich beschlossen worden,
dass Kinder, die aus Russland stammten, nicht zurückgegeben werden durften ... Dies konnte ich nicht akzeptieren. In eine solche menschliche Geschichte darf sich die Politik nicht einmischen. Aber das war nicht die Ansicht der Amerikaner, die die UNRRA kontrollierten.
Da hatte der Kalte Krieg schon begonnen. So facettenreich der Film über die geraubten Kinder ist, dieses sprechende Detail fehlt.
Quelle: Gitta Sereny, Elisabeth Lehmann und Monika Sieradzka Bild: Videostill ardmediathek.de
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Es gab dazu auch vor zwei Jahren einen beachtenswerten piq einer Recherche von DW, gefunden von Keno Verseck: https://www.piqd.de/eu...
Wir hatten das Glück und konnten damals mit der Autorin, Monika Sieradzka, die auch an der Doku beteiligt ist, im piqd Hintergrund sprechen: https://www.piqd.de/pi...