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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Am 4. Juni 1971, vor fünfzig Jahren, starb der 1885 geborene Georg Lukács nach einem dramatischen Leben mit Exil und zahlreichen Verhaftungen tatsächlich in seiner Geburtsstadt Budapest.
Etliche aus seinem familären Umfeld starben im Holocaust; etliche Freunde kamen im sowjetischen Exil in den Gulag und einige von der stalinistischen Geheimpolizei gar erschossen.
Im Westen ward es in den letzten Jahrzehnten ruhiger und ruhiger um den einst Weltberühmten; in Ungarn wird sein aufklärerisches Denken heute direkt bekämpft. Dabei werden auch immer wieder antisemitische Motive sichtbar.
Eine Statue des Philosophen in Budapest ist abgebaut, das Archiv mit seiner Nachlassbibliothek (siehe Foto) und den Manuskripten für die Öffentlichkeit geschlossen und das Personal entlassen.
Ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod beginnt in der außereuropäischen Welt, etwa in China, aber auch in etlichen westlichen Ländern eine Wiederentdeckung seines Werks.
Im Hauptteil dieses piqs gibt Rüdiger Dannemann, Vorsitzender der Internationalen Georg-Lukács-Gesellschaft (auf der Webseite findet man u. a. Veranstaltungshinweise rund um den 50. Todestag), eine Einführung in diesen umstrittenen Klassiker:
Die Rezeption von Georg Lukács’ Werk erfolgt nicht linear-kontinuierlich, sondern ist von Beginn ein ambivalenter, periodisch erfolgender Prozess mit längeren Unterbrechungen in scheinbar saturierten Zeiten. Zudem distanziert sich Lukács selbst immer wieder von seinen Werken, wenn sie Anerkennung finden. Den Gipfel der Aufmerksamkeit erreicht er als Philosoph der Praxis mit seinen in den 1920er Jahren entstandenen frühmarxistischen Schriften. Diese leben untergründig international weiter, selbst in den fast vier Jahrzehnten, in denen der Autor sich einer Neuveröffentlichung seiner Frühwerke verweigert. Es sind faktisch Gründungsdokumente des Westlichen Marxismus, Inspirationsquelle der Kritischen Theorie, verfasst durch den »einzigen Marxist, der zugleich ein Philosoph von Weltrang war«, wie es Axel Honneth ausdrückt.
Und mit eben diesem Axel Honneth schrieb Rüdiger Dannemann jeweils einen Gedenkartikel in der taz und beide gaben den ersten repräsentativen Sammelband von Lukács-Texten seit dreißig Jahren in einem erstklassigen deutschen Publikumsverlag heraus – bei Suhrkamp.
Im kleinen, aber feinen Aisthesis Verlag wird endlich die Werkausgabe abgeschlossen, die Luchterhand Anfang der 1990er Jahre abbrach.
Hörenswert ist der Vortrag "Geschichte ohne Klassenbewußtsein?" – Lukács’ kurzes 20. Jahrhundert von Detlev Claussen. Mir gefiel zum Beispiel gut, wie der Adorno-Schüler erklärt, wie der offizielle Marxismus sein emanzipatorisches Potential verlor und als "objektive" Weltanschauung zur Herrschaftsideologie herabsank (ab ca. Minute 41).
Und hier gibt es noch ein Interview mit Georg Lukács in seiner Wohnung in schwarz-weiß auf Ungarisch mit englischen Untertiteln.
Endlich wird eine Biographie dieses Denkers auf Grundlage einer breiten Materialbasis geschrieben. Der deutsche Wissenschaftler Patrick Eiden-Offe gibt mit diesem Aufsatz zum 50. Todestag Einblicke in seine Denkwerkstatt, die auch nicht das Fremde und Befremdliche verschweigt.
Agnes Heller (1929-2019), bei piqd keine Unbekannte, avancierte zur bekanntesten Schülerin von Georg Lukács.
Quelle: Georg Lukács, Rüdiger Dannemann, Detlev Claussen u. a. www.nd-aktuell.de
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Soziopolis bringt eine ganze Reihe zu Lucas, darunter auch dieses wunderbare Interview von Jens Bisky mit György Dalos:
https://www.soziopolis...
" Aber Lukács dachte immer in Thesen und Antithesen. Nach dem Tod seiner Frau war er sehr einsam, einmal sagte er seinem Schüler Ferenc Fehér, dass er in der letzten Zeit friere, in der Nacht, in seinem Bett. „Genosse Professor“, empfahl Fehér, „Genosse Professor, dann nehmen Sie einfach noch eine Decke“. Und irgendwann, ein paar Tage später, bemerkte Lukács zu seinem Schüler: „Wissen Sie, Genosse Fehér, diese Theorie mit der Doppeldecke stimmt.“ …"
ist es seltsam dass ich spontan dachte Lukás wäre viel ... länger tot?
... Habe gern von ihm über ihn gelesen.
müsste man mal wieder tun!