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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Nach der Machtübergabe von Jelzin auf den heutigen Gewaltherrscher begann dieser sein erstes Kriegsverbrechen: im eigenen Land.
Wie so oft beginnt die Blutspur bei der Festigung der Macht und greift später ins Ausland. Dabei gibt es Muster, die sich variationsreich fortsetzen.
Bestürzend ist der im Jahr 2005 fertiggestellte, mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Film WEISSE RABEN - ALPTRAUM TSCHETSCHENIEN, den man nun kostenlos sehen kann, aber um eine Spende wird gebeten.
Er bringt die im vergangenen Jahr kurz vor ihrem 79. Geburtstag verstorbene, viel zu wenig beachtete Filmemacherin Tamara Trampe in Erinnerung, die ein schmales Werk hat, das aber nachhallt.
Den Film WEISSE RABEN - ALPTRAUM TSCHETSCHENIEN, aber auch andere Werke dieser Dokumentaristin, erläutert im Deutschlandfunk Matthias Dell. Tamara Trampe, so der Filmkritiker,
sortiert und verbindet die Geschichten der Opfer. In Tschetschenien zu drehen war seinerzeit unmöglich; die Interviews in Russland mussten vor den Behörden versteckt werden. Trampe geht es nicht um Schuldfragen, sie trifft die Leute, die den Preis zahlen für die Gewalt...
Anna Politkovskaja dagegen war in Tschetschenien; das SZ-Magazin bringt erneut eines ihrer letzten Stücke aus dem Jahr 2006, das erschreckend aktuell ist - von den Versuchen Putins seine eigentlich 2008 (!) endende Amtszeit zu verlängern über die Schwäche der Opposition bis zum Anwachsen eines ultrarechten russischen Nationalismus.
Die mutige Journalistin und Autorin starb durch 5 Pistolenschüsse am 7. Oktober 2006 - es ist Putins Geburtstag. Ob es Zufall war oder wer den Mord anordnete, das ist bis heute nicht aufgeklärt.
Die Blutspur von Tschetschenien führt in unseren Tagen in die Ukraine. Das erlebte Tamara Trampe nicht mehr in der jetzigen Form eines großen Landkrieges in Europa, aber Jonathan Littell. Der französische Schriftsteller und Journalist amerikanischer Herkunft, der aus Tschetschenien berichtete, zeichnet prägnant die Verbindungslinien:
Vor zweiundzwanzig Jahren brachte ein grausamer Krieg Wladimir Putin an die Macht. Seitdem ist der Krieg eines seiner wichtigsten Werkzeuge geblieben, das er während seiner gesamten Regierungszeit ohne mit der Wimper zu zucken eingesetzt hat. Wladimir Putin existiert dank des Krieges und gedeiht durch den Krieg. Hoffen wir nun, dass ein Krieg ihn endlich zu Fall bringt.
Allerdings glaubt Jonathan Littell, dass, wenn wir den Gewaltherrscher und die Stützen seiner Macht nicht stürzen, es weitergeht - bis in unsere Breiten.
Seine Empfehlung für Sanktionen ist, dass sich diese
gegen die Personen richten, die Putins Handlungen tatsächlich ermöglichen: seinen gesamten hochrangigen Sicherheits- und Verwaltungsapparat. Nicht nur die wenigen Dutzend Personen, die bereits ins Visier genommen wurden, sondern die Tausenden von Beamten der zweiten Ebene in der Präsidialverwaltung, dem Militär und den Sicherheitsdiensten. Diese Leute sind keine Milliardäre, aber alle sind Multimillionäre, die viel zu verlieren haben. Ruinieren Sie das Leben dieser Tausenden von Menschen, und lassen Sie sie beurteilen, wer die Schuld trägt. Beschlagnahmen Sie die Villen in England und Spanien, verbieten Sie die Ferien in Courchevel und Sardinien, werfen Sie ihre Kinder kurzerhand aus Harvard und Oxford raus und lassen Sie sie in Russland bleiben, ohne Ausweg und ohne importierte Waren, für die sie ihr gestohlenes Geld ausgeben können. Machen Sie den Preis zu einem realen, persönlichen Preis, und lassen Sie sie sehen, ob es den Preis wert ist, einen geistesgestörten, machthungrigen Zaren auf dem Thron zu halten. Lassen Sie sie entscheiden, ob sie ihm in den Abgrund folgen.
Zurück zum Film von Tamara Trampe. Erschreckend wie die verwendeten Filmaufnahmen aus dem zerstörten Grosny gestern denen aus ukrainischen Städten heute und wahrscheinlich auch morgen ähneln.
Für mich war bestürzend, wie sie aufzeigt, wie die erlebte Gewalt im Krieg zu einer Vergewaltigung führt.
Man muss kein Profiler sein, um erschreckende Muster wieder und wieder zu erkennen.
Quelle: Tamara Trampe, Anna Politkovskaja, Jonathan Littell u. a. vimeo.com
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