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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Was ist ziviler Ungehorsam und wie kann er gelebt werden? Ausgehend von dem Essay „Civil Disobedience“ des amerikanischen Philosophen Henry David Thoreau diskutierten die Historikerin Britta Waldschmidt-Nelson und Anne Françoise Weber über Formen des friedlichen Protests und Widerstands bei Thoreau und Martin Luther King jr.
Thoreau hatte sich 1846 geweigert, Steuern für den Krieg gegen Mexiko zu zahlen, da er befürchtete, dass der Krieg der Sklaverei weiter Vorschub leisten würde. Dafür ging er einen Tag ins Gefängnis. 1849 veröffentlichte er den Essay "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat". Ein Aufruf, sich mit friedlichen Mitteln der staatlichen Gewalt zu widersetzen, wenn dieser Ziele verfolgt, die man moralisch nicht vertreten kann.
Von seinen Schriften beeinflusst war auch der amerikanische Bürgerrechtler und Baptistenpfarrer Martin Luther King jr. In seinen Predigten tauchte oft die Aussage: "An unjust law is no law at all" - ein ungerechtes Gesetz ist überhaupt kein Gesetz - auf.
Auch inspiriert von Mahatma Gandhi rief Martin Luther King jr. in den 1950er und 1960er Jahren zu friedlichen Massenprotesten und öffentlichem Widerstand auf. King, der 1964 den Friedensnobelpreis erhielt, war eine Integrationsfigur zwischen den amerikanischen Liberalen und den radikalen Kräften in den eigenen Reihen, die sich nach seiner Ermordung 1968 entzweite.
Quelle: Anne Françoise Weber im Gespräch mit Britta Waldschmidt-Nelson deutschlandfunkkultur.de
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