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Zeit und Geschichte

Flaschenpost vom 12. Juni 1886 – ein überraschender Fund in Australien

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsFreitag, 09.03.2018

Schöne Prosa steht nicht in der Nachricht, die 132 Jahre nach ihrem Abschicken an einem australischen Strand gefunden wurde. In einer Gin-Flasche steckte ein Zettel aus Deutschland mit einer Bitte: „Der Finder wird ersucht, diesen Zettel an die Deutsche Seewarte in Hamburg zu senden“. Am 12. Juni 1886 hatte der Kapitän des deutschen Schiffs „Paula“ die Buddel samt Botschaft in den Indischen Ozean geworfen. So wollte er bei der Erforschung von Meeresströmungen helfen.

Die Australierin Tonya Illman fand seine Nachricht nun bei einem Strandbesuch 180 Kilometer nördlich von Perth. Sie stieß auf die älteste bekannte Flaschenpost der Welt.

Die Flasche gehörte zu einem Driftflaschen-Experiment der Deutschen Seewarte: Von 1864 bis 1933 warfen deutsche Seeleute tausende sogenannte Stromflaschen in die Weltmeere. Sie enthielten ein Formular, auf dem das Datum des Abwurfs, der Name des Schiffes, Koordinaten, Heimathafen und die Reiseroute dokumentiert war. Und auf der Rückseite des Papiers wurde der Finder gebeten, den Fundort der Flasche zu notieren und sie dann entweder an die Deutsche Seewarte in Hamburg oder an das nächste deutsche Konsulat zu senden. Mit den gewonnenen Daten wollte die Seewarte die globalen Meeresströmungen besser verstehen. So sollten schnellere und effizientere Schifffahrtswege gefunden werden.


Flaschenpost vom 12. Juni 1886 – ein überraschender Fund in Australien

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