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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Vor zwanzig Jahren starb Eric Ambler (1909-1998). In einem Nachruf charakterisierte Gustav Seibt die politisch-geschichtliche Relevanz dieses Werks:
Wie genial Amblers politische Einsicht ist, kann ein Vergleich lehren: Die Beschreibung der Lage eines Staatenlosen in "Nachruf auf einen Spion" von 1938 deckt sich präzise mit der Jahre später entstandenen Analyse Hannah Arendts in ihrem Klassiker über "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft".
Amblers Erzählen nährt sich aus britischer Weltkenntnis, politischem Scharfsinn und naturwissenschaftlicher Akkuratesse (Ambler studierte Elektrotechnik), ästhetisch ist es von modernster Machart. Der französische "Nouveau Roman" wollte die Dingwelt durch übergenaue Beschreibung verfremden; auch Ambler beschreibt Dinge aufs genaueste, aber nicht langweiliges französisches Geschirr, sondern Bomben und Waffen. Die Kälte der Beschreibung weckt Angst, jene Angst, in der die Dinge fremd und auch poetisch werden können.
Schon 1997 schrieb Gustav Seibt anlässlich einiger Neuübersetzungen einen Artikel, der zum Teil frei zugänglich ist, in dem er ihn einen
Romancier der Außenpolitik (nennt, A. E.), der einzige, den das zwanzigste Jahrhundert hervorgebracht hat. Seine Kunst ist darüber hinaus die schlagendste Widerlegung eines mittlerweile schon von sich aus altersschwach gewordenen Dogmas der modernistischen Ästhetik, des Dogmas, die moderne, abstrakt, funktionalistisch und kollektivistisch gewordene Welt lasse sich mit klassischen erzählerischen Mitteln nicht mehr darstellen.
Der Widerspruch der beiden ästhetischen Aussagen ist bei Ambler angelegt: Nur das Widersprüchliche bleibt lebendig, was diese Neuedition zeigt.
Wer Ambler, den Zeithistoriker unter den Thrillerautoren, heute liest, erkennt, woher wir kommen, aber auch, was sich änderte.
Bei meinem Favoriten Die Maske des Dimitrios erlebt man geschichtlich-politische Vulkane Südosteuropas, die immer noch aktiv sind, aber ein neuer Ausbruch verliefe anders als damals.
Quelle: Gustav Seibt berliner-zeitung.de
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