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In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
1991 kam der Film „Nicht ohne meine Tochter“ in die Kinos, vier Jahre, nachdem die gleichnamige Buchvorlage mit großem Erfolg erschienen war – zum Filmstart lag die 40. Auflage in US-amerikanischen Buchläden. Dem Film war kein großer Erfolg an den Kinokassen beschieden, er entwickelte aber ein erstaunliches Nachleben: bis heute wird er regelmäßig im Fernsehen gezeigt, in den USA, insbesondere aber auch in Europa.
Der Film folgt den Erinnerungen der US-Amerikanerin Betty Mahmoody, die mit ihrem iranisch-stämmigen Mann und ihrer Tochter in den Iran reist, wo ihr Mann seine westlich geprägte Identität um 180 Grad dreht, sich islamisch radikalisiert und eröffnet, dass die Familie nicht zurück nach Amerika gehen würde. Mit der Hilfe weniger freundlicher IranerInnen gelingt Betty Mahmoody schließlich mit ihrer Tochter zusammen die Flucht aus dem Land ihres Mannes.
Der Film erschien mitten im Vakuum der Geschichte – die USA hatten ihren jahrzehntelangen Kalten Krieg gewonnen. In diese Zeit der fehlenden Feindbilder rutschte „Nicht ohne meine Tochter“ hinein, wagte Rückgriffe auf die Geiselnahme von Teheran im Jahr 1979 und nutzte so unverhohlen negative Stereotype über die Menschen im Nahen Osten sowie den Islam, dass der Filmkritiker Roger Ebert nicht umhin kam zu konstatieren, dass der Film in den USA als rassistisch gebrandmarkt würde, handelte er von irgendeiner anderen Gruppe von Menschen.
Und so wurde „Nicht ohne meine Tochter“ zur publikumswirksamen, dramatischen Waffe jener, die Abneigung gegen Iran oder Islam schüren wollten – ob in Schulen, Universitäten oder im privaten Umfeld. In Frankreich wurde der Film am Tag vor dem WM-Spiel USA – Iran im Jahr 1998 gezeigt, jede leise Kritik daran brüsk abgewiesen.
Mittlerweile ist der Film weitgehend vergessen. Stereotype über den Nahen Osten wurden von anderen Ereignissen und Kulturprodukten überschrieben. Und dennoch sagt Reza Aslan, amerikanischer Religionswissenschaftler, dass der Film zumindest sein Liebesleben nachhaltig zerstört habe – nicht wegen der Frauen, die er zu Dates einlud, sondern wegen ihrer Mütter.
Quelle: Gazelle Emami EN vulture.com
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