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Zeit und Geschichte

Die Wurzeln des Faschismus finden sich nicht zuletzt in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerDonnerstag, 02.03.2017

Der Erste Weltkrieg dauerte für Deutschland von 1914 bis 1918. Für andere Staaten begann er schon zwei Jahre früher, für wieder andere endete er bereits 1917. Während hierzulande nach dem Ende des Krieges relativer Frieden herrschte, ging das Morden vor allem in Ostmittel- und Südosteuropa weiter. "Insgesamt kommen zwischen 1918 und 1923 mehr Menschen gewaltsam ums Leben als britische, französische und amerikanische Soldaten zusammengenommen im gesamten Ersten Weltkrieg", sagt der Historiker Robert Gerwarth, womit er unseren westeuropäischen Blick auf die Geschichte kritisiert und für eine "Osterweiterung des historischen Bewusstseins" plädiert. Zugleich grenzt er sich auch von der sogenannten Brutalisierungsthese ab. Diese geht - sehr kurz gesagt - davon aus, dass die Gewalterfahrungen an der Front bestimmte Mentalitäten geprägt haben, die später zur Errichtung eines totalitären Systems führen mussten. Gerwarth hingegen sagt: "Ich argumentiere, dass die Wurzeln des Faschismus und auch des Zweiten Weltkriegs sehr viel stärker im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs und in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zu finden sind als zwischen 1914 und 1917."

Die Wurzeln des Faschismus finden sich nicht zuletzt in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg

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