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Neulich beeindruckte die ARD schon mit einer serienartig aufgemachten Langzeitbeobachtung von Kevin Kühnert. Nun legt sie eine Serie nach, die noch etwas mehr verspricht. Und hält. Die Gewählten ist das netflixartig aufgemachte Porträt einer neuen Politiker*innengeneration.
Der JU-Chef Tilman Kuban, die neue Grünen-Chefin Ricarda Lang, SPD-Chef Lars Klingbeil und der sozial-liberale Vordenker Johannes Vogel, lassen sich von Jan Kawelke und Miriam Davoudvandi beim Politikmachen begleiten. Die Langzeitbeobachtung startet in der Wahlnacht der letzten Bundestagswahl, zieht sich durch die Regierungsbildung der Ampel und seitdem durch die Kulissen des Berliner Betriebs.
Dabei wird klar: Die Generation der jetzt Ende-20- bis Anfang-40-Jährigen, die in allen großen Parteien derzeit an Einfluss gewinnt, bietet unterschiedliche Inhalte. Vereint aber ein ähnlicher Politikstil, der wohltuend diskursorientierter als ritualverhaftet wie in der Vergangenheit daherkommt.
Quelle: Jan Kawelke und Miriam Davoudvandi Bild: ARD Mediathek www.ardmediathek.de
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Autsch, Emeli Glaser hat für die taz eine eher negative Kritik geschrieben: https://taz.de/SWR-Dok...
"Das Genre „junges Politikformat mit persönlichen Gesprächen“ ist immer riskant. Politiker:innen tun einen Teufel, sich als Privatperson mit Abgründen zu zeigen oder mit Geständnissen zu überraschen, egal wie oft man sie fragt, wie es ihnen denn wirklich gehe. Das aber scheint die ganze Herangehensweise der Sendung zu sein. Als Kawelke und Davoudvandi sich treffen, um ihre Eindrücke zu besprechen, fallen immer wieder Sätze wie: „Klingbeil war sehr fertig“, „er hatte auch noch nichts gegessen“. Jenseits solcher Eindrücke wird schnell ersichtlich: Die Politiker:innen geben nichts preis, was sie nicht auch bei anderen Terminen mit der Presse erzählen würden."
Die Kühnert-Serie fand ich ziemlich enttäuschend. Wie man bei so viel Sendezeit so wenig bringen kann, war beeindruckend. Besser, wenn auch ein ganz anderes Format, das Interview, das Gregor Gysi mit ihm führte.
Mal sehen, was ARD - öfter können sie es ja - nun zustande bringt.