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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Jane Jacobs ist die meistgelesene Stadtplanerin der Welt. Die Thesen aus ihrem legendären Buch „The Death and Life of Great American Cities“ sind heute zu so etwas wie einem Gospel der Stadtplanung geworden, an den sich überall in der Welt gehalten wird: Anstatt monumentale, künstliche Strukturen zu errichten und sie einem Stadtbezirk aufzuzwingen, werden schon existierende Strukturen in die Planung miteinbezogen und ein kleinteiliges Netz öffentlicher Orte errichtet, das von den Bewohnern tatsächlich mit Straßenleben gefüllt werden kann. In diesem faszinierenden Text – der sich leider hinter einer Bezahlschranke befindet, die den Beitrag allerdings wert ist – wertet Owen Hatherley eine neue Biografie über Jane Jacobs und eine neu erschienene Anthologie kleinerer, noch nicht in Buchform erschienener Texte aus. Das Bild, das sich ergibt, ist eines voller Widersprüche: Während Jacobs ihr „Ballett der Hudson Street“ liebt – das Leben auf der damals armen New Yorker Straße, auf der sie sich in den 1950er Jahren mit ihrer Familie ein Haus kaufte – und dieses Ballett maßgeblich ihr Denken beeinflusste, kann sie auch als die erster Gentrifiziererin der Geschichte gelten. Die Mittelklassefamilie investierte viel Geld, um den damaligen Slum lebbar zu machen. Während sie sich auf den Straßen um Gleichheit und Miteinander bemühte, war sie in gewisser Hinsicht blind gegenüber echten Einkommensverhältnissen und Armut – eine sozialromantisch-neoliberale Haltung, die ihr Werk genauso bestimmt und in späteren Büchern noch prononcierter hervortritt. Der Artikel vollzieht Jacobs' Aufstieg zu einer „Mutter Teresa des Urbanismus“ nach, wie ein Kritiker sie einmal nannte, und untersucht ihr bedeutendes, bleibendes Erbe. Unsere modernen Städte würden ohne Jacobs anders aussehen. Gleichzeitig stellt Hatherley an dem Beispiel der Londoner Gegend Elephant and Castle die Frage, ob dieses Erbe in Zeiten von Townhouses und Luxuswohnungen noch zeitgemäß ist.
Quelle: Owen Hatherley EN lrb.co.uk
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