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Oft genug wird von dem Trennenden der Völker und Religionen gesprochen. Doch es gibt eine Epoche der Menschheitsgeschichte, in denen das Einende überwog. Muslime, Christen und Juden lebten fast 800 Jahre in weitgehend friedlicher Koexistenz, die ihre Kulturen gegenseitig befruchtete. Von dieser Epoche berichtet die Dokumentation. Anschaulich erklärt sie die Hintergründe des Zusammenwirkens und verschweigt auch nicht das Trennende, das immer wieder zu Auseinandersetzungen führte. Dennoch ist diese Zeit bis zum Jahr 1492 einzigartig in der Geschichte und auch heute noch ein Vorbild für ein gemeinsames Miteinander der Völker und Religionen sein.
Das goldene Zeitalter Andalusiens ist ein Gegenentwurf zum 20. und 21. Jahrhundert, die vielerorts von blutigen, religiös und ethnisch motivierten Konflikten geprägt sind. Es ist eine für Europa bemerkenswerte Epoche, in der Juden, Christen und Muslime in einer pluralistischen Gesellschaft eine gemeinsame kulturelle Identität schaffen, die religiöse Unterschiede überwindet. „La Convivencia“ wird dieses Zusammenleben heute genannt, an die weltberühmte Kunstgegenstände, Literatur, Architektur und Musik erinnern. Das meiste davon ist islamisch geprägt. Selbst christliche Kirchen werden mit Segensprüchen in arabischer Schrift geschmückt. Es beginnt mit einem Prinzen aus dem Herrscherhaus der Umayyaden, der vor den Mördern seiner Familie fliehen muss. Er und seine Nachfolger bauen Córdoba zur glanzvollsten Stadt im mittelalterlichen Europa aus. Es endet mit der Reconquista, die im Namen des Christentums unendliches Leid über Juden und Muslime bringen sollte. Ihr vorausgegangen waren Jahrhunderte, in denen sich christliche und muslimische Fanatiker mehr und mehr bemerkbar machten – die spezifisch andalusische Kultur aber blühte dennoch. Diese Dokumentation nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise zu den Zentren dieser Kultur: Córdoba, Sevilla, Toledo und Granada.
Bis zum 29.12. ist die Dokumentation in der Arte-Mediathek zu sehen.
Quelle: Michael Schwarz Bild: Arte arte.tv
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