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Zeit und Geschichte

Die 200-jährige Geschichte der Chinesischaustralier: von Mak Sai Ying bis Nick Shying

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerMontag, 25.06.2018
Dies ist eine besondere Auswanderergeschichte: Sie spannt sich über zwei Jahrhunderte und beginnt ausnahmsweise mal nicht in Europa, sondern in China. Es ist damit eine jener Geschichten, die im historischen Bewusstsein Australiens nicht allzu präsent sind. Aus China stammte Mak Sai Ying, der im Februar 1818 an der Küste des fünften Kontinents ankam, sich in seiner neuen Heimat als Tischler und Unternehmer verdingte, seinen Namen fortan Shying schrieb und bald auch Kinder in die Welt setzte. Seine Nachfahren leben noch immer in Australien, sehen sehr europäisch aus und wussten lange Zeit nicht einmal mehr etwas von ihrem Vorfahren aus Guangdong. Sie lachten nur, wenn jemand scherzte, ihr Nachname Shying klinge doch sehr chinesisch. Bemerkenswert ist diese Geschichte weniger, weil die chinesische Gemeinschaft in Australien derzeit ihr 200-jähriges Bestehen feiert. Vielmehr zeigt sie exemplarisch und anschaulich, wie wenig sich die Herkunft von Menschen an äußeren Merkmalen ablesen lässt.


Auch in der Washington Post wurde kürzlich überblickshaft über die wechselvolle bis schwierige Geschichte der heute 1,2 Millionen Chinesischaustralier berichtet, die oft mit Ausgrenzungen und Verdächtigungen leben mussten. Einwanderung wurde auf dem fünften Kontinent nur so lange gerne gesehen, wie die Einwanderer aus Europa und vor allem von den britischen Inseln kamen. Auf Äußerlichkeiten angesprochen sagt Nick Shying, einer der Nachfahren von Mak Sai Ying:

Nick Shying, 22, is one of many Chinese-Australians whose roots reach back to the first Chinese settlers — despite his pale skin and blue eyes. He said people often laugh when he brings up his Chinese heritage. Australians still use appearance as a basis for ethnic assumptions, he said, “but here I am as an example of the potential flaws of taking that approach.”

Die 200-jährige Geschichte der Chinesischaustralier: von Mak Sai Ying bis Nick Shying

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