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Der Weg zum Grundgesetz führt durch die Hölle
Ein kluger Text, der in aller Deutlichkeit aufzeigt, was uns unsere Demokratie wert sein sollte und weshalb wir immer wieder über die Zeit davor reden müssen.
In diesem Jahr wird das Grundgesetz siebzig Jahre alt. Der Weg zu diesem Grundgesetz führt durch Abgründe, er führt durch die Hölle. Am Wegrand stehen Gestapo und der Volksgerichtshof. Am Wegrand liegen sechs Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.
Gerade die Veränderungen in unserer Gesellschaft geben Anlass, die Entwicklung nicht aus den Augen zu verlieren, die Deutschland vom Beginn der Kaiserzeit bis heute genommen hat.
Das Grundgesetz beginnt deshalb mit dem Gedenken an die Menschen- und Menschheitsverbrechen, an Auschwitz, Sobibor, Treblinka, Majdanek und Dachau, es beginnt mit der Reaktion auf Gräuel und Verbrechen. Es beginnt mit der großen, der ewigen Mahnung in Artikel 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Das bedeutet: Der Staat findet seine Rechtfertigung darin, dass er diese Würde achtet und schützt.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Quelle: Heribert Prantl Bild: AFP sueddeutsche.de
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Sehr schön beschrieben und auf den Punkt gebracht. Die Frage ist natürlich: Wo liegen die Grenzen der Würde? Konkret: Wann genau hat die soziale Ungerechtigkeit ein Ausmaß erlangt, dass den Geist der Verfassung verrät?