sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
HistorikerInnen, gerade gesetzteren Alters, träumen immer vom großen Wurf: Aufgrund der schon bekannten Quellen, aber mit überzeugend neuem Blick und zugkräftigen Argumenten das etablierte Narrativ umwenden. Das kann sehr gut funktionieren, und schon der Versuch kann aller Ehren wert sein. Gerd Krumeich, Düsseldorfer Professor im Ruhestand, versucht genau dies nun zum Ende des Ersten Weltkriegs.
Wir alle haben in der Schule gelernt, dass die „Dolchstoßlegende“ eben genau eine solche war, eine Legende: Propaganda, um die verhasste Demokratie der Weimarer Republik zu destabilisieren. Krumeich argumentiert nun so, dass die Auflösung der militärischen Front von deutscher Seite 1918 vor allem dadurch zustande gekommen sei, dass Nachrichten über Kriegsmüdigkeit, Hunger und politische Probleme die Moral der Truppen gebrochen hätten.
Krumeich, dem man nicht vorwerfen kann, vom Thema zu wenig zu verstehen, möchte offenbar eine Debatte anstoßen, die Sven Felix Kellerhoff hier kurz und etwas zu euphorisch zu ihrem Beginn referiert. Die erste Frage dabei dürfte nicht sein, ob es eine „Dolchstoßlegende“ gab, sondern ob simple Kriegsmüdigkeit mit all ihren Begleiterscheinungen nicht ein grundlegendes Element jedes modernen Kriegsendes sind und keine deutsche Besonderheit.
Quelle: Sven Felix Kellerhoff Bild: picture alliance ... welt.de
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Zeit und Geschichte als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
ich finde den Welt-Artikel ziemlich verwirrend. Vor allem, was die Passagen betrifft, in denen Professor Krumeich angeblich den "der wahre Kern der Dolchstoß-Legende" erörtert. Was genau soll das Kalkül sein, dass die Oberste Heeresleitung verfolgt hat? Inwiefern hängen Waffenstillstandsverhandlungen mit der "Dolchstoßlegende" zusammen? Das bleibt vollkommen unklar. Dann ist in dem Artikel davon die Rede, dass Krumeichs zweites Argument "der Dolchstoß-Legende eine gänzlich neue Wendung" gebe: "Die allgemeine Demoralisierung des deutschen Heeres sei ein Ergebnis defätistischer Nachrichten gewesen, die die Soldaten aus der Heimat erreichten." Damit gibt Krumeich der Dolchstoß-Legende doch keine neue Wendung, sondern er wiederholt im Wesentlichen das, womit Hindenburg 1919 vor dem Ausschuss der Nationalversammlung für die Schuldfragen des Weltkriegs die Dolchstoß-Legende begründet hat: Dass der Krieg trotz der Überlegenheit des Feindes Krieg gewonnen worden wäre, wenn "Heer und Heimat" zusammengestanden hätten. Stattdessen habe eine "heimliche planmäßige Zersetzung von Flotte und Heer" eingesetzt.