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Als Sklave nach Island – die fantastische Geschichte des Hans Jonathan
Journalist und Autor
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Sein Vater ein Weißer, die Mutter eine Frau aus Afrika, ihr Sohn ein Sklave. Hans Jonathan wurde zum Ende des 18. Jahrhunderts auf einer Zuckerrohrplantage auf der Karibikinsel St. Croix in ein unfreies Leben hineingeboren. 1792 wurde er nach Kopenhagen gebracht als "Besitz" von Henrietta Catharina Schimmelmann.
Hans Jonathan kämpfte für seine Freiheit. Er schloss sich der dänischen Marine an, zog gegen Großbritannien in den Krieg, verklagte Schimmelmann, verlor den Prozess gegen die mächtige Familie aber und floh deswegen nach Island. Auf der Insel starb er später. Wo Hans Jonathan exakt begraben wurde, ist unbekannt.
"Wohl irgendwo bei Djúpivogur an den Ostfjorden Islands liegen seine Überreste in eisiger Erde", schreibt Christoph Seidler.
"Trotzdem haben Wissenschaftler dem ersten dunkelhäutigen Bewohner der Insel seine Identität zurückgeben können. Durch eine faszinierende Kooperation von Geistes- und Naturwissenschaften lässt sich so die Geschichte eines außergewöhnlichen Menschen erzählen."
Auf Island war Hans Jonathan zum ersten Mal in seinem Leben frei. Er fand dort eine Frau und wurde Vater zweier Kinder, die wiederum mit Partnern Nachwuchs zeugten. Bis heute lässt sich das Erbgut von Islands erstem Einwanderer aus Afrika auf der Insel nachweisen. Forscher haben mit DNA-Tests die Erbgutinformationen der Nachfahren von Hans Jonathan untersucht. Die Geschichte einer schwierigen Recherche.
Quelle: Christoph Seidler Bild: privat spiegel.de
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