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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, nimmt ab – von 1,9 Mrd. im Jahr 1990 (36 % der Weltbevölkerung) auf 0,73 Mrd. (9,9 %) 2015. Trotz aller Fortschritte: Armut bleibt eines der drängendsten Probleme unserer Zeit.
Wir können konstatieren, dass Armut nicht unvermeidlich ist. Gerade in den westlichen Ländern ist sie in den vergangenen Generationen mit Kapitalismus und Sozialstaat sehr stark zurückgegangen.
Die Bevölkerung Dänemarks war einst so arm wie die heutige Bevölkerung Äthiopiens, aber seitdem nahm die Armut ab und die Lebensbedingungen verbesserten sich: Das Durchschnittseinkommen stieg um mehr als das 25-fache, die Kindersterblichkeit sank von mehr als einem Viertel auf weniger als ein halbes Prozent – eine der niedrigsten Levels der Welt – und Dänemark ist heute eines der Länder, in denen die Menschen mit ihrem Leben am zufriedensten sind.
Der Artikel nutzt Dänemark daher als Maßstab dafür, was es bedeutet, dass die Armut "erheblich" sinkt. Mit dieser "Benchmark" wird gefragt: Wie gleich und reich müssten Länder auf der ganzen Welt werden, damit die globale Armut ähnlich niedrig ist wie in Dänemark?
In Dänemark leben heute 86 % der Bevölkerung mit mehr als 30$ am Tag, in Äthiopien mehr als 99 % mit (meist sehr viel) weniger als 30$.
Ordnet und visualisiert man die Länder der Welt nach Einkommen – von den ärmsten Ländern ganz links bis zu den reichsten Ländern rechts zeigt sich:
Die große Mehrheit der Welt lebt in Ländern, in denen die Mehrheit arm ist. Wie man in dieser Grafik lesen kann, leben 77 % der Weltbevölkerung in Ländern, in denen mehr als 90 % von weniger als 30 USD pro Tag leben.
Das zu ändern, wird nicht gehen ohne beträchtliches globales Wirtschaftswachstum – Klimawandel und Ressourcenproblematik hin oder her.
Um ein Gefühl für die Größenordnung des notwendigen Wachstums zu bekommen, werden Äthiopien und Dänemark mit ihren jeweils durchschnittlichen Einkommensniveaus (55$/3,3$ pro Tag) und den Ungleichheiten dieser Einkommen verglichen.
Äthiopien hat ein viel niedrigeres Durchschnittseinkommen: Eine Erhöhung des Durchschnittseinkommens wird als Wirtschaftswachstum bezeichnet. Eine Erhöhung des Durchschnittseinkommens von 3,30 USD pro Tag auf 55 USD würde bedeuten, dass Äthiopien sein Einkommen um das 16,7-fache erhöhen müsste (weil 55 USD um das 16,7-fache höher sind als $ 3,30).
Auch die Ungleichheit ist in Äthiopien höher (Gini 28,5 / 33). Um das gleiche Armutsniveau bei gleichem Durchschnittseinkommen zu erreichen, müsste der Gini um 5 Punkte fallen. Der derzeitige Durchschnitt liegt jedoch so weit unter 30 USD pro Tag, dass eine reine Umverteilung ohne drastisches Wirtschaftswachstum die Armutsquote im Verhältnis zu dieser Schwelle nicht senken würde.
Eine mehr als 16-fache Steigerung des Durchschnittseinkommens ist sicherlich nicht leicht zu erreichen, aber auch nicht unmöglich. Das Durchschnittseinkommen in Dänemark ist in den letzten Generationen um mehr als das gestiegen, und ein solches Wachstum ist in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte nicht selten.
Dieses Szenario auf die gesamte Welt projiziert würde heißen, einerseits rechnerisch in jedem Land, das ärmer als Dänemark ist, das Durchschnittseinkommen auf das Niveau Dänemarks zu erhöhen und in jedem Land, das reicher ist, das Einkommen der Menschen entsprechend zu senken. Darüber hinaus reduziert man in jedem Land der Welt die Einkommensungleichheit auf das niedrige Niveau Dänemarks. Wie viel Wachstum wäre damit insgesamt global erforderlich? Die Berechnungen des Autors Max Roser ergeben:
Das notwendige Mindestwachstum, um die globale Armut auf das Armutsniveau in Dänemark zu reduzieren, beträgt 410 %. Eine Steigerung um 100 % würde bedeuten, dass sich die Größe der Wirtschaft verdoppeln würde. Ein Anstieg um 410 % ist daher ein 5,1-facher Anstieg der Weltwirtschaft. Oder anders ausgedrückt: Eine Weltwirtschaft mit wesentlich weniger Armut ist mindestens fünfmal so groß wie die heutige Weltwirtschaft.
Wir hätten damit eine globale Ökonomie, in der Armut erheblich reduziert wäre, aber dennoch 14 % der Bevölkerung von weniger als 30 USD pro Tag in relativer Armut leben. Klar ist auch, das dahinter eine ganz andere globale Lebensqualität stehen wird. Hohe Lebenserwartung, Gesundheit, Bildung und Kultur für alle.
Wir wissen, die Verringerung der Armut ist nicht das einzige notwendige globale Ziel. Ähnlich wichtig ist es, die Auswirkungen der Menschheit auf die Umwelt zu verringern. Beides zusammen ist die eigentliche Herausforderung.
Quelle: Max Roser EN ourworldindata.org
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Ich frage mich: wer legt die Grenze fest, an der Armut beginnt? Und warum? Ist die Tatsache, dass wir Reichtum und Armut mit "Geld" messen nicht eher ein Teil des Problems als die Lösung? Wie lässt sich Wachstum rechtfertigen, wenn es auf dem Rücken von Gig-Workern erzielt wird oder durch Kinderarbeit oder Ausbeutung? Wie sieht eine Welt aus, in der alle Menschen mehr als 30 USD pro Tag zur Verfügung haben, jedoch keine saubere Luft zum Atmen, keine natürlichen Wälder oder keine Lebensmittel, weil die Insekten zum Bestäuben fehlen? Oder die von einer Pandemie in die nächste "gleitet"? Oder...
30 $ pro Tag und Kopf ist schon nicht schlecht. Da kann man schon einiges mit machen.
Wirft natürlich die Frage auf: was bedeutet das für den Ressourcenverbrauch?